Bundesliga

Streichs goldenes Abwehrhändchen

Freiburger Freude über achten Saisonsieg

Streichs goldenes Abwehrhändchen

Augen zu und durch Freiburgs Caglar Söyüncü, rechts im Duell mit Herthas Vedad Ibisevic.

Augen zu und durch Freiburgs Caglar Söyüncü, rechts im Duell mit Herthas Vedad Ibisevic. imago

"Das war fußballerisch kein Leckerbissen und es ist extrem erfreulich, dass wir gegen eine so clevere und abgezockte Mannschaft gewonnen haben", sagte Streich. Der SC-Coach lobte "Disziplin und Wachheit sowie Reife und Stabilität" seiner Spieler, die ihn "sehr, sehr glücklich machen". Abseits der "super Tore" von Haberer und Petersen, die der 51-Jährige hervorhob, bewies er ein goldenes Händchen bei der Nominierung seiner Abwehrkette, die in dieser Zusammensetzung erstmals auflief.

Söyüncü wieder rein: Damit konnte man rechnen. Caglar Söyüncü musste wegen Adduktorenproblemen, zugezogen im letzten Test des Trainingslagers gegen Brügge, beim Wiederauftakt gegen Bayern aussetzen. Die Woche über konnte der 20-Jährige jedoch trainieren und zeigte, dass es kein Risiko war, ihn direkt wieder zu bringen. Im Gegenteil. Aus einem funktionierenden Kollektiv ragte der Türke heraus, bot trotz einiger Abspielfehler eine starke Leistung, ließ im Zweikampf kaum etwas anbrennen, es einige Mal durch sein Tempo gar nicht erst zum direkten Duell kommen. Wenn es brenzlig wurde, war er zur Stelle, konnte lediglich die unübersichtliche Situation vor dem späten 1:2 durch Julian Schieber nicht im Alleingang klären.

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Streich ist bemüht, "den Ball bei Söyüncü flach zu halten", erinnerte daran, dass dieser mit seinen Patzern in der Hinrunde auch schon "Negatives" erlebt habe. Dennoch sieht er sein Abwehrtalent (15 Einsätze) inzwischen angekommen: "Er hat seine zweite Heimat gefunden. Das ist elementar für ihn."

Pro Torrejon/contra Gulde: Bei einer Rückkehr Söyüncüs rechneten die meisten damit, dass Routinier Marc Torrejon (30, acht Einsätze) in der Innenverteidigung wieder weichen muss. Doch diesmal traf es Manuel Gulde (11 Einsätze). Die Erfahrung, das Profil des gegnerischen Stürmers Vedad Ibisevic und eine stabile Leistung Torrejons gegen die Bayern (kicker-Note 3,5) gaben den Ausschlag für den Spanier. Obendrein hielt Gulde durch eine kurze Unaufmerksamkeit eine große Aktie am 1:1 der Bayern durch Robert Lewandowski nach einer Ecke.

Torrejon rechtfertigte das Vertrauen mit einem stabilen Auftritt (Note 3). "Ich freue mich sehr für Marc. Er ist nun schon länger hier und ein richtiger Teil von uns. Das merkt man", erklärte Streich, der unterstreicht, aktuell eine echte Auswahl aus drei Innenverteidigern zu haben. "Da hat auch das Gefühl entschieden. Ich bin froh, dass es gut gegangen ist."

Kübler für Stenzel: Durch die Verletzung von Pascal Stenzel (Schultereckgelenksprengung, bereits operiert, etwa sechs Wochen Pause) musste Streich rechts hinten umstellen. Wie erwartet erhielt Lukas Kübler den Vorzug vor dem erfahreneren Aleksandar Ignjovski. "Er ist im Zweikampf sehr stark, agiert dort meist ohne Fouls, ist präsent und sehr wach", lobt Streich. Alle diese Attribute zeigte Kübler gegen die Hertha (Note 3,5). Auch wenn offensiv noch wenig von Kübler kommt, meint Streich: "Es ist erfreulich, dass er nach so langer Leidenszeit so verlässlich und stabil auftritt."

Konstante Günter: Das Freiburger Eigengewächs fehlte in dieser Saison nur einmal rotgesperrt. Auch wenn ihm immer wieder Abspiel- und Stellungsfehler unterlaufen (Note 4 gegen die Hertha) und er im Offensivspiel noch Luft nach oben hat, ist er eine verlässliche Größe und hinten links aktuell fast konkurrenzlos. Der etatmäßige Backup Jonas Föhrenbach schafft es erneut nicht in den Kader.

Carsten Schröter

Bilder zur Partie SC Freiburg - Hertha BSC