Handball

Kantersieg! DHB-Auswahl macht Achtelfinale perfekt

Europameister bezwingt Saudi-Arabien mit 38:24

Kantersieg! DHB-Auswahl macht Achtelfinale perfekt

Legte mit seinen Toren von Rechtsaußen im ersten Abschnitt den Grundstein für den dritten Sieg: Patrick Groetzki.

Legte mit seinen Toren von Rechtsaußen im ersten Abschnitt den Grundstein für den dritten Sieg: Patrick Groetzki. picture alliance

1. Hälfte: Groetzki hat Bock, Heinevetter muss weichen

Vor dem Spiel zwischen dem amtierenden Europameister und Saudi-Arabien erklärte Nenad Kljaic, Trainer des Underdogs, nur mit der zweiten Garde auflaufen zu wollen, um sich für das mögliche Endspiel gegen Chile zu schonen. In der Anfangsphase aber saß der zweite Anzug des Außenseiters, der die deutsche Sieben um Heinevetter (begann im Tor), Gensheimer, Kühn, Abwehrchef Lemke (im Wechsel mit Fäth), Wiencek, Häfner und Groetzki ein ums andere Mal düpierte. Zumindest vorne hatte Sigurdsson seine Mannschaft auf die offensive 3-2-1-Abwehr des Gegners vorbereitet, was Kreisläufer Wiencek zu Beginn zu nutzen wusste. Doch Saudi-Arabien gestaltete das Geschehen relativ eng (4:3, 5.), ehe Häfner den ersten Drei-Tore-Vorsprung der Partie herstellte (7:4, 9.).

Anschließend aber stimmte nicht mehr die Konzentration im Abschluss, trotz einer Fünf-Tore-Führung ließen Groetzki, Kohlbacher & Co. einige freie Würfe liegen (10:5, 17.). Beim deutlich unterlegenen Kontrahenten war speziell der nur 1,68 Meter große Alabas im rechten Rückraum eine Waffe, alle seine vier Schlagwürfe fanden ihr Ziel (11:7). Die gleiche Quote konnte auf der anderen Seite aber auch Häfner vorweisen - vor dem Treffer zum 15:9 brachte Sigurdsson bereits Wolff für Heinevetter (22.). Vorne machte Saudi-Arabien seine Sache richtig ordentlich, an der Deckungsarbeit fand der krasse Außenseiter aber weniger Spaß. So kam auch der 21:13-Pausenstand zustande, der Sigurdsson lediglich ein verschmitztes Lächeln abrang.

2. Hälfte: Sigurdsson mischt durch - Fäth makellos

Entspannte Atmosphäre: DHB-Präsident Andreas Michelmann (l.) und Vize Bob Hanning.

Entspannte Atmosphäre: DHB-Präsident Andreas Michelmann (l.) und Vize Bob Hanning. picture alliance

Nach dem Wechsel mischte Sigurdsson weiter munter durch, gab etwa Dahmke und Reichmann auf den Außen eine neue Bewährungschance. Kühn war es aber, der mit seinem vierten Tor im sechsten Versuch das 23:15 herstellte (35.). Trotz anhaltender Konzentrationsschwächen baute die DHB-Auswahl ihren Vorsprung kontinuierlich aus: Ein Zuckerpass von Wolff fand Reichmann, der mit seinem zweiten Treffer das 28:17 besorgte (40.). Das große Manko blieben die mangelnde Chancenauswertung sowie völlig unnötige Unachtsamkeiten im Deckungsverbund. Diese Mängel verhinderten es auch, dass Sigurdssons Schützlinge einen noch größeren Keil zwischen die Mannschaften treiben konnten. Fäth gehörte zu den positiven Erscheinungen, sein sechstes Tor im sechsten Versuch brachte das 32:19 (49.).

In den letzten zehn Minuten schwanden so langsam die Kräfte bei Saudi-Arabien, das DHB-Team kam wiederholt zu leichten Toren. Ernst fand den eingelaufenen Dahmke am Kreis - 37:23 (57.). Für eine kleine Schrecksekunde sorgte Schlussmann Wolff, der mit der Hüfte hart aufprallte und mit schmerzverzerrtem Gesicht zur Auswechselbank humpelte. Der 38:24-Endstand konnte ihm dann aber doch ein kleines Lächeln aufs Gesicht zaubern. "Mit dem Einzug ins Achtelfinale haben wir unser erstes Etappenziel erreicht. Wichtig war heute, dass alle gespielt haben und im Rhythmus sind. Um in den wichtigen Spielen erfolgreich zu sein, müssen wir uns aber vor allem im Abschluss steigern", resümierte DHB-Vizepräsident Bob Hanning. Weiter geht's für die deutsche Mannschaft am Mittwoch (17.45 Uhr, LIVE!-Ticker bei kicker.de) gegen Weißrussland, das den Europameister fraglos mehr fordern wird.

Der Achtelfinal-Einzug im Stenogramm:

Deutschland - Saudi-Arabien 38:24 (21:13)
Deutschland: Heinevetter (Berlin), Wolff (Kiel) - Fäth (Berlin/6), Kühn (Gummersbach/5), Groetzki (Rhein-Neckar Löwen/5), Häfner (Hannover/5), Pieczkowski (Leipzig/4), Gensheimer (Paris/4/3), Kohlbacher (Wetzlar/3), Wiencek (Kiel/2), Reichmann (Kielce/2), Ernst (Gummersbach/1), Dahmke (Kiel/1), Lemke (Magdeburg), Drux (Berlin).
Saudi-Arabien: Almutairi, Alsaeed - Alzaer (8/4), Alabas (6), Alkhadrawi (5), Saeed (4), Almohsin (1).
Schiedsrichter: Nachevski/Nikolov (Mazedonien)
Zeitstrafen: 3:2
Siebenmeter: 3/4:4/5
Zuschauer in Rouen: 3700

msc

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