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Klopps entscheidender Zweieinhalb-Minuten-Clip

Liverpools zweite Reihe überzeugt im Derby

Klopps entscheidender Zweieinhalb-Minuten-Clip

Wer zuletzt lacht: Jürgen Klopp nach dem Derby mit Liverpools Siegtorschütze Sadio Mané.

Wer zuletzt lacht: Jürgen Klopp nach dem Derby mit Liverpools Siegtorschütze Sadio Mané. imago

Die Zahlen sind für Loris Karius persönlich nicht unbedingt schön, aber sie sind eindeutig: Seit Jürgen Klopp seine erklärte Nummer eins aus dem Tor des FC Liverpool genommen hat , schlägt es dort nicht mehr ein. Zwei Spiele, zwei Siege, zweimal zu null - Klopp darf sich in seinem Torwartwechsel bestätigt fühlen.

Auch wenn sich Karius' Konkurrent im Derby beim FC Everton am Montag (1:0) kaum die Handschuhe schmutzig machen musste: Simon Mignolet stand sinnbildlich für die zweite Reihe, auf die sich Klopp gerade erkennbar verlassen kann. Zum Beispiel auf den Ex-Augsburger Ragnar Klavan, der, als Vertreter des erneut verletzt fehlenden Ex-Schalkers Joel Matip, mit einer 100-prozentigen Zweikampfquote zum "Spieler des Spiels" gekürt wurde.

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Liverpool muss bald ohne Matchwinner Mané auskommen

"Das ist sehr wichtig, es überrascht mich aber nicht", bewertete Klopp die souveräne Arbeit seiner vermeintlichen Ersatzkräfte. "Wenn ein Spieler nicht von Beginn an spielt, bedeutet das ja nicht, dass er ein schlechter Spieler ist. Es bedeutet nur, dass ich mich für einen anderen entschieden habe. Sie müssen bereit sein, wenn der Moment kommt, und sie waren es ganz offensichtlich. Wir haben Everton mit Lukaku im Sturm auswärts keine echte Chance gegeben."

Klopp gewann so eine Erkenntnis, die noch wichtig werden wird: Siegtorschütze Sadio Mané nämlich, in der vierten Minute der Nachspielzeit nach einem Schuss der eingewechselten Ersatzkraft Daniel Sturridge (Klopp: "Er hat uns sehr geholfen") zur Stelle, wird mit dem Senegal am Afrika-Cup teilnehmen (14. Januar bis 5. Februar). Dann wird es wieder auf die Kadertiefe ankommen.

Wir haben in der Halbzeit über Fußball geredet - und es hat funktioniert.

Jürgen Klopp

Mané ist ja nicht irgendein Verlust: Der 24-jährige Fast-Dortmunder gehört mit acht Toren und vier Vorlagen in 16 Ligaspielen zu Klopps Besten, dazu kommen massenhaft gefährliche Dribblings, kluge Laufwege, wichtige Sprints. "Spätestens in zwei Wochen", wittert Klopp, "werden alle fragen, wie wir ohne ihn klarkommen wollen." Doch das lässt ihn vorerst kalt: "Vor vier Wochen hat uns jeder gefragt, wie wir ohne Phil ( Coutinho , d.Red.) klarkommen wollen, ohne Daniel (Sturridge, d.Red.), nun ohne Sadio - beim Fußball geht es nicht um die Spieler, die fehlen, sondern um die, die dir zur Verfügung stehen."

Und manchmal geht es auch um das, was in der Halbzeitpause passiert. Nach 45 Minuten, in denen seine Elf "nicht einfach und schnell genug gespielt" habe, zeigte Klopp ihr am Montag in einem kurzen Video eine Szene aus dem ersten Durchgang, "es waren zweieinhalb Minuten oder so". Inhalt: "Wir haben den Ball, Adam (Lallana, d.Red.) verliert ihn, dann der Konter, wir erobern ihn wieder, und am Ende ist 'Clyney' (Nathanial Clyne, d.Red.) im Strafraum frei, flankt, und 'Div' (Origi, d.Red.) kann ihn machen. So wollten wir spielen, und dafür musste unser Positionsspiel in der zweiten Halbzeit besser werden."

Erst cool, dann besser: Für Klopp ist erst mal "alles gut"

Von der Hektik der wilden, hochmotivierten Gastgeber hatten sich die Reds anfangs anstecken lassen. "Auf der Acht haben wir ein wenig die Geduld verloren und wollten zu schnell in ihren Sechzehner kommen, ohne dort eine wirkliche Option zu haben", so Klopp. "Also haben wir in der Halbzeit über Fußball geredet - und es hat funktioniert. Die Jungs sind daran (an den Spielstil, d.Red.) zwar inzwischen mehr gewöhnt, aber offenbar noch nicht genug, sonst hätten wir schon in der ersten Hälfte so spielen können."

Allerdings sei auch klar gewesen, dass Everton mit zunehmender Spieldauer die Intensität nicht mehr würde hochhalten können. "Natürlich war das nicht der beste Fußball der Welt. Aber wir sind in der ersten Hälfte cool geblieben und in der zweiten besser geworden", freute sich Klopp über seinen zweiten Liverpooler Derby-Sieg im zweiten Spiel - seine Reds sind jetzt mit sechs Zählern Rückstand auf Chelsea Zweiter. "Es ist ein 1:0, nicht mehr, wir müssen jetzt bereit sein für Stoke (27.12., d.Red.), ManCity (31.12. d.Red.) und all das. Aber für heute Abend ist alles gut."

jpe

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