3. Liga

Preußen im Glück: "Das ist uns scheißegal"

Münsters Coach Benno Möhlmann gesteht glücklichen Sieg ein

Preußen im Glück: "Das ist uns scheißegal"

Nur mit viel Glück verwandelt Münsters Michele Rizzi den Strafstoß gegen Zwickaus Keeper Johannes Brinkies.

Nur mit viel Glück verwandelt Münsters Michele Rizzi den Strafstoß gegen Zwickaus Keeper Johannes Brinkies. imago

Denn gleich drei Mal musste die Querlatte für Preußen-Torwart Maximilian Schulze Niehues retten. In der 35. Minute klatschte ein Freistoß von Zwickaus Patrick Göbel gegen die Latte, an der auch Marcel Bär (55.) und Jonas Nietfeld in der 73. Minute scheiterten. "Das war heute echt glücklich", gestand Denis Mangafic nach der Partie ein, "Zwickau hat die besseren Chancen gehabt, wir können froh sein, dass wir heute hier gewonnen haben."

Schulze Niehues selbst kam beim Zählen der Aluminiumtreffer gar nicht mehr nach. "Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht so genau, es waren aber der ein oder andere dabei", sagte der 28-Jährige. Und trotz der Unterstützung durch das Torgestänge gehörte Schulze Niehues noch zu den Besten seines Teams, der Torhüter entschärfte etliche Großchancen der Sachsen und hielt so maßgeblich den Sieg fest (kicker-Note 2 und in Elf des Tages). "Er war mit ein Riesenfaktor, dass wir das Spiel gewonnen haben", lobte Michele Rizzi seinen Kollegen.

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Das war wahrscheinlich einer der schlechtesten Elfmeter, die jemals von einem Preußen-Spieler geschossen wurden.

Michele Rizzi

Auch Rizzi selbst war am Sonntag mit Fortuna im Bunde. Denn Rizzi schnappte sich den Ball, nachdem Zwickaus Toni Wachsmuth Tobias Rühle im Strafraum gefoult hatte und Schiedsrichter Florian Kornblum auf Strafstoß entschied (23.). Rizzis Schuss war aber viel zu mittig und auch relativ harmlos, rutschte FSV-Torhüter Johannes Brinkies dennoch durch die Hände. "Das war wahrscheinlich einer der schlechtesten Elfmeter, die jemals von einem Preußen-Spieler geschossen wurden", sagte Rizzi. Dafür entschuldigen, dass der Sieg sehr glücklich war, wollte sich Rizzi aber nicht. "Ehrlich gesagt, das ist uns scheißegal, das ist den Fans scheißegal, das ist allen, die es mit Preußen Münster halten, scheißegal."

Angesichts der Leistung in der zweiten Hälfte erwartet Rizzi allerdings noch eine "Kopfwäsche" durch Benno Möhlmann. Der SCP-Coach freute sich zwar über den Sieg und lobte explizit die kämpferische Einstellung seines Teams, bemängelte aber im gleichen Atemzug, dass nach einer "vernünftigen ersten Hälfte" in Durchgang zwei komplett der Faden riss. "Wir haben in Ballbesitz nichts mehr zustande gebracht", so Möhlmann, der "keine einzige Aktion gegen das gegnerische Tor" mehr registrieren konnte.

Möhlmann sieht Rückfall in vergangene Zeiten

"Das war ein Rückfall in vergangene Zeiten", kritisierte Möhlmann den Auftritt seines Teams speziell in der zweiten Hälfte und forderte im Kampf um den Klassenerhalt eine Steigerung: "Wenn wir weiter so Fußball spielen, wird es schwer, die nötigen Punkte zu holen". Immerhin waren es im "goldenen November" bisher deren neun - am kommenden Wochenende hängen gegen den Dritten Chemnitzer FC aber die Trauben sehr hoch.

jer