Von Euphorie zu sprechen, wäre freilich übertrieben. Bis zu 14.000 Zuschauer werden nichtsdestotrotz am Freitagabend auf der Alm erwartet. Auf das volle Orchester kann Kramny bei seinem Debüt nicht bauen: Kapitän Fabian Klos fehlt mit einer Gelbsperre, Christoph Hemlein und Christopher Nöthe werden von Verletzungen ausgebremst. Wer stürmt also in vorderster Front? "Voglsammer hat zuletzt zwei Treffer erzielt und ist natürlich eine Option für den gesperrten Klos", gab Kramny zu Protokoll.
Auf der offensiven Außenbahn könnte sich David Ulm nach ausgestandener Lungenentzündung wiederfinden. "Ulm hat sich im Training spielfreudig gezeigt und ist hochmotiviert. Er ist eine Option für die Startelf", so Kramny. Egal, auf wen am Ende die Wahl fällt, eines soll die Arminia-Profis einen. "Wir werden elf Spieler auf den Platz stellen, die Gas geben. Das werden wir brauchen", versprach Kramny den Fans.
Heidenheim? "Produkt einer eingespielten Mannschaft"
Dass es direkt etwas mit einem Dreier wird, kann der neue Coach freilich nicht versprechen. "Heidenheim hat über Jahre hinweg eine Kontinuität und Konstanz im Klub mit den Verantwortlichen und dem Trainer. Sie waren immer stark strukturiert und haben sich immer ein Stück weiterentwickelt. Ich denke, das ist vor allem das Produkt einer eingespielten Mannschaft", glaubt Kramny Heidenheims Erfolgsrezept zu kennen. Speziell die Standards von FCH-Publikumsliebling Marc Schnatterer seien "eine Waffe".
Das überträgt sich.
Jürgen Kramny über die Vorfreude in der Stadt
Auch Innenverteidiger Julian Börner sieht "eine brutal schwere Aufgabe" vor der Brust. Heidenheim stehe "nicht umsonst" auf Rang drei und lebe von einer stabilen Abwehrleistung. "Sie warten auf die Fehler der Gegner, da müssen wir Obacht geben, dürfen uns nicht locken lassen und keine leichten Fehler machen - gerade die individuellen Fehler müssen wir abstellen", so seine Prognose.
Börners neuem Trainer war die Vorfreude auf die Alm-Premiere anzumerken. "Das Salz in der Suppe sind die Spiele. Nicht nur ich freue mich auf das Spiel, sondern sicher auch die Zuschauer", gestand Kramny, der "in der Stadt unterwegs" war und die Stimmung aufsog. Das gab wohl den letzten Kick, um den Anpfiff herbeizusehnen: "Das überträgt sich."