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Ancelotti lobt Dybala: "Der neue Messi"

Ein neuer argentinischer Dribbelkünstler lässt aufhorchen

Ancelotti lobt Dybala: "Der neue Messi"

Erst am Anfang einer vielleicht großartigen Laufbahn: Juve-Angreifer Paulo Dybala.

Erst am Anfang einer vielleicht großartigen Laufbahn: Juve-Angreifer Paulo Dybala. Getty Images

"Dybala ist ein wahrhaftig moderner Stürmer", sagt Ancelotti im Gespräch mit "Tuttosport" über den Offensivmann von Juventus Turin. "Sein Talent kombiniert beides - Tempo und Dynamik." Der 57-Jährige, der schon etliche Stars wie Filippo Inzaghi, Andriy Shevchenko oder Cristiano Ronaldo in seiner Zeit bei Real Madrid (2013 bis 2015, dritter Champions-League-Triumph als Coach) trainierte, dürfte sich auskennen.

Deswegen können Aussagen wie folgende durchaus ernstgenommen werden: "Dybala ist der neue Messi und hat alle Voraussetzungen, um Geschichte zu schreiben. Er kann die Geschichte von Juventus in den nächsten zehn Jahren prägen." Für Ancelotti seien "Dybala und Neymar die Erben von Lionel Messi und CR7". Ein gewaltiges Loblied von einem großen Mann, obwohl der Juve-Akteur europaweit bis dato noch ein recht unbeschriebenes Blatt ist. Also: Wer ist dieser Dybala?

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Juventus Turin - Vereinsdaten
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"Paulo macht instinktiv immer das Richtige"

Paulo Bruno Dybala wurde am 15. November 1993 in der Provinz Cordoba in Argentinien geboren. Die Begeisterung für Fußball ist tief in der DNA des heute 22-Jährigen verankert. Eine Geschichte erzählt, dass sein Vater seinen Sprössling einst jeden Tag auf den Sportplatz der Instituto Atletico Central Cordoba fuhr. Eine andere, dass Dybala in seiner Premierensaison in Argentinien in 38 Spielen bereits stolze 17 Tore erzielte.

Es folgte der Wechsel ins Ausland - nach Europa, nach Italien, nach Palermo zur Unione Sportiva. "Paulo war schon speziell", hatte Santos Turza, Spielerbeobachter seit über 40 Jahren, im Jahr 2015 einmal über seinen Schützling gesagt. Was das Adlerauge für angehende Fußballer damit meinte? Ganz einfach: Dybalas Fähigkeit, ein Spiel zu lesen. Dybalas Spielwitz. Dybalas Freigeistigkeit. Und Dybalas eiskalte Qualitäten vor dem Tor. "Paulo macht instinktiv immer das Richtige", so Turzo. "Mir genügten wenige Augenblicke, um sein Talent zu erkennen."

Backpfeifen für die Einstellung

Paulo Dybala

In Palermo geformt - unter anderem von Gennaro Gattuso: Paulo Dybala. Getty Images

In Europa schlug dem 70-Kilo-Leichgewicht aber erst einmal ein gut gemeinter und doch rauer Wind entgegen - und zwar die pure Härte von Gennaro Gattuso. Der Weltmeister von 2006 und Champions-League-Sieger von 2003 sowie 2007 mit Milan trainierte Dybala 2013 in Palermo und soll ihn persönlich in den Trainingseinheiten mit seinen bekannten Methoden an europäische Härte gewöhnt haben: Zweikampfe, Grätschen, Tacklings - und vielleicht die ein oder andere liebevoll gemeinte Backpfeife. Das zahlte sich aus: Der Dribbelkünstler verwandelte sich schnell zu einem gefürchteten Angreifer in der Serie A. Palermos Präsident Maurizio Zamparini sagte damals mit weiser Voraussicht: "Er kann sich in einen 30-Millionen-Euro-Spieler verwandeln, so talentiert ist er."

Juventus Turin erkannte das scheinbar am ehesten - und verpflichtete Dybala im Sommer 2015 für 32 Millionen Euro (plus acht Millionen Bonus), stattete ihn mit einem Fünfjahresvertrag aus und verpasste ihm das heilige Trikot mit der Nummer 21. Jene Nummer, die bei den Bianconeri schon Granden wie Andrea Pirlo oder Zinedine Zidane trugen.

Unverzichtbar und brandgefährlich

Seit seiner Ankunft in Turin stellt sich für seinen Trainer Massimiliano Allegri immer nur eine Frage: Wer spielt neben Dybala im Angriff? 2015 musste sich der Juve-Coach dabei zwischen Simone Zaza, Alvaro Morata oder Mario Mandzukic entscheiden. 2016 heißen die Möglichkeiten Gonzalo Higuain, Mandzukic oder Marko Pjaca.

Juventus Turin

Mit 22 Jahren zum Fixpunkt bei Juventus Turin gereift: Paulo Dybala (vorne). Getty Images

Dybala selbst aber ist gesetzt, wenngleich der sechsmalige Nationalspieler aktuell mit einer Oberschenkelverletzung fehlt und deswegen auch nicht mit Argentinien an der Seite von Lionel Messi auflaufen kann. Der Fährtenleser genießt bei der Alten Dame absolute Freiheit, darf sich überall bewegen und aus allen Lagen feuern. "Er kann einer der drei besten Spieler weltweit werden", prophezeite Max Allegri im August bei einer PK über seinen Spieler, der in acht Ligaeinsätzen schon wieder dreimal eingenetzt hat (insgesamt 27 Tore und elf Assists in 57 Pflichtspielen). "Er ist fokussiert und entschlossen, das sind die Gründe dafür. Er wird einer der Weltbesten."

Oder in den Worten von Carlo Ancelotti: "Dybala ist der neue Messi und hat alle Voraussetzungen, um Geschichte zu schreiben."

mag

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