Bundesliga

Hoffenheim Dritter - Modeste bestraft HSV dreifach

Kein Sieger im Revier - Bayern und Leipzig siegen -

Hoffenheim Dritter - Modeste bestraft HSV dreifach

Hoffenheims Süle erzielte das 1:0 gegen die Berliner, Kollege Wagner gratuliert.

Hoffenheims Süle erzielte das 1:0 gegen die Berliner, Kollege Wagner gratuliert. imago

Süles Premierentor hievt Hoffenheim auf Platz drei

Im ersten Sonntagsspiel empfingen die Hoffenheimer die Berliner Hertha zum Topspiel in Sinsheim. Die Hauptstädter legten dabei einen selbstbewussten Start hin - Allan prüfte Keeper Baumann -, doch nach 20 Minuten übernahmen die Kraichgauer das Kommando und kamen auch dank ihrer Größen-Vorteile zu Chancen nach Standards, zudem war Rupp einmal durchgebrochen. In dieser Phase mussten sich die Herthaner mehrfach auf Keeper Jarstein verlassen. Belohnt wurde die größere Zielstrebigkeit der TSG durch das erste Saisontor von Jungnationalspieler Süle, der per Kopf traf. In Hälfte zwei wollten die Berliner die Pomadigkeit schnell vergessen machen und wären durch Ibisevic beinahe zum Ausgleich gekommen. Doch diese Aktion war eine der wenigen, die die Zuschauer von den Sitzen riss. Ansonsten spielte sich viel im Mittelfeld ab, die Zweikämpfe wurden teilweise intensiver - bis plötzlich Wagner alleine vor Jarstein stand, doch der Berliner Torwart mit Glück das 2:0 vereitelte. In der Schlussphase war es erneut der Berliner Schlussmann, der Kramaric ärgerte. Durch den verdienten Heimsieg klettern die Hoffenheimer auf Platz drei.

Rot für Wood - Modeste straft per Hattrick

Rot für Hamburgs Wood - in Unterzahl verlor der HSV in Köln.

Rot für Hamburgs Wood - in Unterzahl verlor der HSV in Köln. imago

Zum Abschluss des 9. Spieltags wollte der 1. FC Köln seine erste Bundesliga-Pleite bei der Hertha (1:2) vergessen machen und den kriselnden Hamburger SV schlagen. Los ging die Partie mit einer kniffeligen Situation, als der Hamburger Jung im Laufduell mit Modeste und Djourou mit der Hand an den Ball kam, der Elfmeterpfiff aber ausblieb. In der Folge konnten die Hanseaten das Duell ausgeglichen gestalten, wobei die ersten 45 Minuten kaum Spielfluss, dafür aber umso mehr Zweikämpfe zu bieten hatten. Der FC hätte nach einem Foul von Götz an Osako in Führung gehen können, doch Torjäger Modeste setzte den fälligen Strafstoß an den Pfosten. In Hälfte zwei blieb das Duell zunächst ohne Höhepunkte, doch dann leistete sich Hamburgs bester Stürmer Wood eine Tätlichkeit an Heintz und flog vpm Platz. Drei Minuten später bestrafte Modeste den HSV dafür und streichelte ein Zoller-Zuspiel ins lange Eck zur Kölner Führung - das neunte Saisontor für den Franzosen. In Überzahl versuchten die Geißböcke nun den Hamburger SV laufen zu lassen, die Gisdol-Elf mühte sich, um doch noch einen Zähler zu ergattern, doch eine echte Torchance auf den Ausgleich hatte sie nicht. Stattdessen schnürte Modeste einen lupenreinen Hattrick und bestrafte den HSV mit zwei weiteren Toren zum 3:0-Endstand. Der HSV bleibt durch die bittere Pleite mit mickrigen zwei Pünktchen Tabellenletzter, Köln springt auf Platz vier.

Keine Tore im Revierderby

Lufthoheit: Dortmunds Schlussmann Roman Bürki schnappt sich den Ball.

Lufthoheit: Dortmunds Schlussmann Roman Bürki schnappt sich den Ball. Getty Images

Das Highlight des 9. Spieltags stand am Samstagabend in Dortmund an: Borussia Dortmund gegen Schalke 04 - das ewig junge Revierderby. Und in diesem gehörte die Anfangsphase den Königsblauen, die mit drei Pflichtspielsiegen im Rücken einen energischen Start hinlegten und dem BVB das Leben gleich mal schwermachten. Chancen sprangen aber lange Zeit hüben wie drüben nicht heraus, was sowohl an den aufmerksamen Abwehrreihen als auch am fehlenden Überraschungsmoment festgemacht werden konnte.

Nach Wiederanpfiff nahm die Partie mehr Fahrt auf, auch weil die Dortmunder das Ruder immer mehr an sich rissen. Zunächst war es aber mit Kolasinac ein Schalker, der sich dem Tor annäherte. Der Bosnier scheiterte aber an BVB-Schlussmann Bürki (49.), ehe auf der Gegenseite Dembelé die Latte traf (53.). Es blieb ein rasantes, offenes und interessantes Match zweier ebenbürtiger Mannschaften, von dem die Schwarz-Gelben zum Ende hin aber mehr und mehr hatten: Götze scheiterte an S04-Schlussmann Fährmann (73.), ehe Kolasinac mit einer beherzten Grätsche an der eigenen Torlinie gegen Pulisic Schlimmeres verhinderte (74.). Durch das 0:0 bleiben zwei BVB-Serien bestehen: Die Borussia ist seit nunmehr 26 Heimspielen ungeschlagen, allerdings aber auch seit vier Ligaspielen ohne Dreier (0/3/1).

Lewandowski beendet Torflaute

Gemeinsam jubelt es sich schöner: David Alaba und Robert Lewandowski (re.).

Gemeinsam jubelt es sich schöner: David Alaba und Robert Lewandowski (re.). imago

Der FC Augsburg hatte am Samstagnachmittag nur drei Tage nach dem 1:3-Pokal-Aus in München die Chance zur Revanche. Im Duell der beiden ältesten Mannschaften der Liga war für die Schwaben aber wieder nichts zu holen: Es dauerte 19 Minuten, ehe Lewandowski zur Stelle war und seine Flaute von 489 Minuten ohne Tor beendete. Kurz darauf legte Robben das 2:0 nach (21.) und stellte die Weichen damit schon sehr früh auf Sieg. Pech hatte Javi Martinez, der mit Muskelproblemen schon in der 29. Minute ausgewechselt werden musste. Am Spielverlauf änderte das nichts, München war am Drücker und legte nach dem Seitenwechsel nach: Lewandowski erzielte in seinem elften Duell gegen den FCA sein 13. Tor. Makellos blieb die Weste des Tabellenführers aber nicht, denn Koo betrieb mit seinem 1:3 noch Ergebniskosmetik (67.) An der Niederlage war dennoch nicht mehr zu rütteln, dafür zeigten sich die Bayern schlichtweg zu stark. Für Augsburg bedeutete dies das fünfte sieglose Pflichtspiel in Folge.

Sabitzer knackt das Darmstädter Bollwerk

Darmstadt und Leipzig kickten vor drei Jahren noch gemeinsam in der 3. Liga - und trafen sich nun erstmals im Oberhaus. Der SV 98 hatte im Vorfeld der Partie einen Traditionsspieltag ausgerufen. In beiden Lagern war man zudem davon ausgegangen, dass es ein hartes und intensives Duell werden würde - so kam es aber nicht. Leipzig war vielmehr die bessere Mannschaft, entwickelte aber zu wenig Zug zum Tor gegen ausschließlich auf Defensive ausgelegte Lilien, die im ersten Durchgang keinen einzigen Torschuss abgaben. Nach 57 Minuten war es schließlich Sabitzer, der den Darmstädter Abwehrriegel knackte und den Sachsen verdient in Front brachte. Der Österreicher erzielte dann auch noch das 2:0 (82.) und brachte den Sieg unter Dach und Fach. Das reichte RB, um den Titel als Bayern-Jäger Nummer 1 zu behalten.

Bayer gewinnt Krisenduell

Musste sich am Ende doch geschlagen geben: Wolfsburgs Schlussmann Diego Benaglio (re.).

Musste sich am Ende doch geschlagen geben: Wolfsburgs Schlussmann Diego Benaglio (re.). imago

In Wolfsburg trafen sich mit Wolfsburg und Leverkusen zwei Mannschaften, die ihrer eigenen Erwartungshaltung derzeit nicht gerecht werden. Besonders prekär bleibt dabei die Lage bei den Wölfen: Kein Heimsieg, seit acht Spielen sieglos und vorne ohne Durchschlagskraft. Dabei hatte der VfL gegen Bayer einen ordentlichen Start hingelegt, und das obwohl Knoche frühzeitig verletzungsbedingt runter musste. Ungeachtet davon verkauften sich die Niedersachsen teuer, gingen sogar in Führung - und das mit simplen Mitteln: Nach einem langen Ball flankte Caliguiri von rechts ins Zentrum zu Arnold, der das 1:0 markierte (37.). Zuvor hatte die Werkself Pech gehabt, als Wendell nur den Pfosten getroffen hatte. Insgesamt blieb Bayer offensiv aber viel schuldig und hatte kurz vor der Halbzeit erneut Pech, als Schiedsrichter Tobias Stieler eine Aktion von Rodriguez, der im eigenen Sechzehner Gegenspieler Chicharito getroffen hatte, weiterlaufen ließ (44.). In Durchgang zwei zog sich der VfL immer weiter zurück, wurde viel zu passiv und hatte im Grunde zunächst nur Glück, dass Leverkusen sich schwer tat und lange nicht zu klaren Chancen kam. Das änderte sich aber in der Schlussphase: Zuerst erzielte Mehmedi den verdienten Ausgleich (79.), ehe Jedvaj die Wende herbeiführte und Leverkusen einen 2:1-Sieg bescherte (84.).

Abrashi sichert Freiburgs ersten Auswärtssieg

In Bremen trafen mit Werder und dem SC Freiburg die beiden zweikampfschwächsten Teams der Liga aufeinander. Der SVW wollte sich dabei auf seine neue Heimstärke verlassen, doch daraus wurde nichts: Zuerst patzte die Bremer Defensive im Kollektiv, was das 1:0 durch Philipp zur Folge hatte (29.). Dann zog Manneh im eigenen Sechzehner Gegenspieler Guedé unnötigerweise am Trikot, den fälligen Strafstoß verwandelte Grifo zum 2:0 (39.). Nach Wiederanpfiff kam es zu einem Jubiläum: Freiburgs Petersen kam zu seinem 100. Bundesligaspiel, das nach Junuzovis tollem Pass und Santi Garcias Anschlusstreffer kurzzeitig noch einmal spannend wurde. Eine Viertelstunde vor Schluss nahm Abrashi den Hanseaten aber den Wind aus den Segeln und sicherte den Breisgauern so den ersten Auswärtssieg der Saison. Der SC hat damit schon fünf Siege eingefahren, nur Leipzig (6) und Bayern (7) haben mehr.

Ingolstadt bleibt weiter sieglos

Weiterhin ohne Sieg bleibt der FC Ingolstadt, der in Mainz 0:2 unterlag. Lange Zeit lieferten die Schanzer den Mainzern einen packenden Fight, gerieten dann aber nach Wiederanpfiff durch einen Strafstoß (Hartmann an Brosinski) in Rückstand: Malli verwandelte sicher (51.). Danach kam es nicht zu einem echten Aufbäumen der Ingolstädter, die kurz vor Schluss durch Öztunali noch einen weiteren Nackenschlag kassierten (85.) und das Spiel darüber hinaus nach einer Ampelkarte für Christiansen (87.) in Unterzahl zu Ende bringen mussten. Der FSV feierte damit nach drei sieglosen Spielen in Serie mal wieder ein Erfolgserlebnis.

50. Bundesliga-Heim-0:0 von Mönchengladbach

Gladbachs Julian Korb wird von Frankfurts Branimir Hrgota (re.) bedrängt.

Enge Sache: Gladbachs Julian Korb wird von Frankfurts Branimir Hrgota (re.) bedrängt. imago

Am Freitagabend musste sich Mönchengladbach gegen Frankfurt zum Auftakt des 9. Spieltags mit einem 0:0 begnügen. Es war das vierte sieglose Liga-Spiel in Folge für die Fohlen (0/2/2), die auch zum vierten Mal hintereinander ohne Tor blieben. Gladbach agierte bei Kramers Jubiläumsspiel (100 BL-Einsätze) in Hälfte eins zu verhalten und ohne Raffael (Muskelfaserriss im Oberschenkel) auch ohne Torgefahr. Im zweiten Durchgang hatte die Schubert-Elf bei einem Mascarell-Abschluss zunächst Glück und dann nach einem Wendt-Schuss Aluminium-Pech. Letztlich konnten die Borussen das 50. Bundesliga-Heim-0:0 nicht verhindern.

kon

Spieltagsbilder 9. Spieltag 2016/17