Meldete sich mit seinem ersten Turniertreffer zurück: Ronaldo, der WM-Torschützenkönig von 2002. dpa
Mit vier neuen Akteuren im Vergleich zum 0:0 gegen Kroatien ging Japans brasilianischer Coach Zico die entscheidende Aufgabe gegen seine Landsleute an: Kapitän und Abwehr-Chef Miyamoto fehlte Gelb-gesperrt und wurde von Tsuboi ersetzt. Inamoto sollte für Fukunishi das Mittelfeldspiel ankurbeln, Maki und Tamada an Stelle von Yanagisawa und Takahara das Angriffsspiel beleben. Gleich fünf Umstellungen nahm Brasiliens Trainer Carlos Alberto Parreira vor, nachdem der Achtelfinaleinzug bereits feststand und einige Akteure Gelb-vorbelastet waren. So spielten im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Australien stellt auf gleich fünf Positionen um: Cicinho, Gilberto, Gilberto Silva, Juninho und Robinho ersetzen Cafu, Roberto Carlos, Adriano, Emerson und Zé Roberto.
Nach zunächst ausgeglichenen ersten Minuten im ausverkauften Dortmunder WM-Stadion erhöhte Brasilien die Schlagzahl und erarbeitete sich ein deutliches Chancenplus. Ronaldo gehörte nach einem gelungenen Zusammenspiel mit Ronaldinho die erste Chance, doch Japans Schlussmann Kawaguchi zeigte sich beim Schuss des in der Kritik stehenden Torjägers als Meister seines Faches (7.) Es folgten Weitschüsse von Kaka (10.) und Robinho (11.), die aber nichts einbrachten. Japan agierte in der Offensive zu zaghaft und schloss die Aktionen zu überhastet ab. Kawaguchi rückte mehr und mehr in den Blickpunkt und sorgte dafür, das Japan im Spiel blieb. Erst rettete er reaktionsschnell gegen Robinho (16.), dann klärte er mit einem Reflex gegen Ronaldo (20.).
Spieler des Spiels
Spielnote
Dida - Cicinho, Lucio, Juan, Gilberto - Gilberto Silva, Juninho Pernambucano , Kaka , Ronaldinho - Ronaldo , Robinho
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Signal-Iduna-Park |
| Zuschauer | 65.000 (ausverkauft) |
Auch die schönste Kombination der Brasilianer über Ronaldinho und Ronaldo machte er zunichte, als er den Schuss von Juninho noch über die Querlatte lenkte. In der Drangphase der Parreira-Elf fiel überraschend das 1:0 für Japan. Tamada war nach einem gelungenen Zuspiel von Alex zur Stelle und drosch das Leder aus halblinker Strafraumposition ins linke obere Toreck (34.). Die muntere erste Halbzeit beendete Ronaldo mit dem Ausgleich. "Il fenomeno" meldete sich mit seinem ersten Turniertreffer zurück, als er eine Kopfballvorlage von Cicinho vom hinteren Fünfmetereck ins Tor köpfte.
Wie zu Beginn des Spiels kam Brasilien auch im zweiten Durchgang besser aus den Startlöchern. Nach einem sehenswerten Doppelpass mit Ronaldinho verpasst Ronaldo nur knapp seinen zweiten Treffer (51.). Mehr Glück hatte Juninho (54.), bei dessen Distanzschuss Torwart Kawaguchi danebengriff - 2:1. Die "Selecao" machte weiter ernst und erhöhte nach einer knappen Stunde durch den Herthaner Gilberto, dessen Schuss aus halblinker Strafraumposition rechts unten einschlug. In der Folge plätscherte die Partie vor sich hin, bis Ronaldo nach einem Doppelpass mit dem aufgerückten Juan von der Strafraumlinie abzog und rechts unten zum 4:1-Endstand traf (81.).
Mit seinem zweiten WM-Tor 2006 hat Ronaldo sein WM-Konto auf 14 Treffer hochgeschraubt und ist mit dem deutschen Torjäger Gerd Müller in der ewigen Torjägerliste gleichgezogen.