Bundesliga

Argumente für Nouri - Bode hält sich bedeckt

Bremen: Trainerfrage an der Weser

Argumente für Nouri - Bode hält sich bedeckt

Glücklich an der Weser: Clemens Fritz, Alexander Nouri und Theodor Gebre Selassie (v.li.).

Glücklich an der Weser: Clemens Fritz, Alexander Nouri und Theodor Gebre Selassie (v.li.). Getty Images

In Bremen ist der Trainerposten nach der Entlassung von Viktor Skripnik vakant, das ist bekannt. Eine "Dauerlösung Nouri" gilt jedoch eher als unwahrscheinlich, erst recht nachdem Klaus Filbry, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Werder, bestätigte, dass Markus Gisdol ein Kandidat ist.

Das Spiel gegen Wolfsburg könnte die Verantwortlichen an der Weser aber noch einmal ins Grübeln bringen. Die Leistung gegen die Wölfe zeigte nur allzu deutlich, dass Nouri das Team erreicht. Vom Anpfiff weg waren die Hanseaten lauffreudig und äußerst engagiert. An Moral fehlte es auch nicht: So ließ sich der SVW vom zwischenzeitlichen Rückschlag durch das Eigentor von Bauer nicht aus der Bahn werfen, schlug eindrucksvoll zurück und gewann letzten Endes 2:1 - der erste Saisonsieg war perfekt.

Nach dem Abpfiff genoss Nouri die Atmosphäre im Stadion und feierte selbst ausgiebig mit Spielern und Fans - getreu dem Motto: "Den Augenblick auskosten, so lange es geht." Der 37-Jährige weiß selbst nicht, ob er auch kommende Woche noch Trainer der Bremer sein wird. Das ist ihm aber auch nicht so wichtig, wie er bei Sky betonte: "Ich bin einfach dankbar für die Emotionen, die ich heute erleben durfte und für die Mannschaft, die mitgezogen hat. Ich möchte diesen Moment genießen." Über seine persönliche Zukunft dachte der Coach nicht nach: "Darüber mache ich mir überhaupt keine Gedanken. Ich freue mich, dass wir den Menschen, die lange gelitten haben, diesen Moment schenken konnten. Ich bin nicht so wichtig."

Alexander macht das sehr, sehr gut!

Clemens Fritz über Alexander Nouri

Bei den Spielern herrschte derweil Aufbruchstimmung. "Wir haben endlich den Bock umgestoßen", sagte Thy, der sein erstes Bundesliga-Tor erzielte: "Das haben wir uns auch hart erarbeitet." Großen Anteil daran hatte laut Thy auch Nouri, dem es wichtig war, dass "wir uns wieder auf das Wesentliche fokussieren". Thy persönlich würde gerne mit dem Coach weiterarbeiten. "Ja, natürlich", sagte er diesbezüglich und verwies auf die überzeugenden Darbietungen gegen Mainz (1:2) und nun gegen Wolfsburg (2:1): "Die Auftritte in den beiden Spielen haben gezeigt, dass es passt."

Eine Lanze für den Interimscoach brach auch Kapitän Fritz. "Alexander macht das sehr, sehr gut. Er hat uns sehr gut eingestellt. Er hatte nicht viel Zeit in den letzten Tagen, er hat uns gepusht, motiviert, Mut und Selbstvertrauen zugesprochen. Das hat man heute gesehen", so der Routinier, der ebenfalls auf die jüngsten Leistungen seiner Mannschaft deutete: "Wir als Mannschaft haben eine sehr gute Zusammenarbeit mit ihm." Ob das reicht, damit Nouri weiter im Amt bleibt, das konnte und wollte Fritz nicht beantworten: "Ich weiß nicht, wie die Planung ist."

Mehr Inforationen haben naturgemäß Aufsichtsrats-Chef Marco Bode und Sportdirektor Frank Baumann. Beide wollten sich am Samstag aber nicht in die Karten schauen lassen. "Es ist noch keine Entscheidung gefallen. Ja, es kann sein, dass er gegen Darmstadt noch eine Chance hat", erklärte Bode: "Dass muss aber nicht so sein." Baumann stellte klar, dass man sich nicht voreilig handeln will. "Offen ist, wer es wird und bis wann wir das entschieden haben", teilte der Sportdirektor mit, der auch nicht sagen konnte, ob Nouri das nächste Training der Werder-Profis am Dienstag leiten wird: "Das kann ich jetzt noch nicht sagen."

drm

Bilder zur Partie Werder Bremen - VfL Wolfsburg