Champions League

Bayern in der Gruppe der offenen Rechnungen

Gruppe D: Madrid, Eindhoven und Rostow

Bayern in der Gruppe der offenen Rechnungen

Will gegen Atletico eine Rechnung begleichen: Thomas Müller.

Will gegen Atletico eine Rechnung begleichen: Thomas Müller. Getty Images

Selbstbewusst gab sich Bayerns Kapitän Philipp Lahm nach der Auslosung: "Wenn man wie wir die vergangenen Jahre immer mindestens das Halbfinale erreicht hat, dann ist es unsere Pflicht, diese Gruppe zu überstehen." In der Tat: Es hätte die Münchner härter treffen können, aber eben auch leichter.

Letztlich ist es eine Gruppe mit der die Bayern durchaus leben können, wenngleich Trainer Carlo Ancelotti mahnt: "Wir müssen aufpassen. Atletico hat den FC Bayern ja schon in der vergangenen Saison aus dem Wettbewerb geworfen, Rostow hat mich bei dem hohen Sieg gegen Ajax überrascht und Eindhoven ist letzte Saison nur knapp im Elfmeterschießen an Atletico gescheitert", sagte der Italiener: "Diese Gruppe wird nicht einfach."

Champions League - Tabelle - Gruppe D
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
3
2
Atletico Madrid Atletico Madrid
3
3
PSV Eindhoven PSV Eindhoven
0
Champions League - Vorrunde, 1. Spieltag
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Rostow als große Unbekannte

Der FK Rostow ist die große Unbekannte in der Gruppe. So wirklich hatte die Russen niemand auf dem Schirm, dafür ist bei Manuel Neuer die Vorfreude auf den russischen Vize-Meister umso größer: "Rostow ist ein sehr interessantes Los, diese Mannschaft kennt, glaube ich, kaum einer von uns so richtig." Rostow liegt im Süden Russland an der Grenze zur Ukraine und ist 2700 km von München entfernt.

Sportlich setzt der Klub stark auf einheimische Profis und ein funktionierendes Kollektiv. Aus einem ausgeglichenen Kader können der iranische Stürmer Sardar Azmoun (21), der spanische Abwehrchef Cesar Navas (36) und der ecuadorianische Mittelfeldantreiber Christian Noboa (31) hervorgehoben werden.

Atletico Madrid: Highlight und eine offene Rechnung

Das absolute Highlight und der stärkste Gegner dürfte Atletico Madrid sein. Seit Jahren zählen die Colchoneros zur europäischen Elite, so war das Team des stets emotionalen Trainer Diego Simeone in der vergangenen Saison auch verantwortlich für das Aus des FC Bayern. An Motivation dürfte es dem deutschen Rekordmeister daher nicht fehlen. "Gegen Atletico wollen wir zeigen, dass wir es besser können als im zurückliegenden Halbfinale, da haben wir sicherlich noch eine Rechnung offen", sagte Thomas Müller.

Personell haben die Spanier vorne zugelegt und sich für 35 Millionen Euro mit Kevin Gameiro vom FC Sevilla ein echtes Kaliber geangelt. Gemeinsam mit seinem Landsmann Antoine Griezmann bildet er ein brandgefährliches Duo. Mit Atletico ist auf jeden Fall zu rechnen, da das Team weitgehend zusammengeblieben ist und auch in diesem Jahr die Konkurrenz durch Teamgeist, Selbstvertrauen sowie eine stabile und aggressive Spielweise mit schnellen Konterangriffen auf die Probe stellen wird.

Atleticos neuer Stürmerstar: Kevin Gameiro.

Atleticos neuer Stürmerstar: Kevin Gameiro. Getty Images

PSV will die Ehre des niederländischen Fußballs verteidigen

Zu guter Letzt gibt es noch die PSV Eindhoven, die 2015/16 eine der positiven Überraschungen der Königsklasse war. Die Niederländer hatten den späteren Titelträger Atletico im Achtelfinale am Rande einer Niederlage, zogen dann aber im Elfmeterschießen den Kürzeren. Die Holländer haben also wie der FC Bayern mit Atletico noch eine Rechnung offen.

"Wir haben letztes Jahr gegen Atletico gezeigt, wie stark wir sind und dass wir Chancen haben", sagte Kapitän Luuk de Jong. Marcel Brands (Technischer Manager) möchte auch die "Ehre des holländischen Fußballs" verteidigen und kann sich dabei gegen Rostow, den Klub, der in den Play-offs Ajax Amsterdam (1:1, 4:1) ausschaltete, profilieren. Unabhängig davon hat PSV eine klare Zielvorgabe, wie Brands sagt: "Überwintern in Europa, vorzugsweise in der Champions League."

Für Daniel Schwaab, der nach dem Abstieg des VfB Stuttgart und 188 Spielen in der Bundesliga sowie 91 in der 2. Liga für Freiburg, Leverkusen und zuletzt eben Stuttgart den Sprung ins Ausland wagte, steht damit eine unerwartete Reise in die Heimat an.

drm