Bundesliga

Reuter: "Für mich ist das Wahnsinn!"

Thema Videobeweis kommt erneut auf

Reuter: "Für mich ist das Wahnsinn!"

Anthony Modeste reißt den rechten Arm in die Höhe und begeht ein deutliches, von den Schiedsrichtern nicht erkanntes Handspiel.

Anthony Modeste reißt den rechten Arm in die Höhe und begeht ein deutliches, von den Schiedsrichtern nicht erkanntes Handspiel. imago

Es lief die 13. Spielminute in der Augsburger WWK-Arena, als Daniel Baier sich aufstellte und einen Eckstoß in die Gefahrenzone schlug. Dort stieg FC-Angreifer Modeste, der defensiv mit aushalf, hoch und wehrte den Ball eindeutig mit dem rechten Unterarm klar ab. Schiedsrichter Tobias Welz oder sein Linienrichter erkannten die Situation offenbar nicht und entschieden nicht auf Elfmeter.

Dafür zeigte sich Manager Stefan Reuter im Nachgang erbost: "Modeste geht ganz klar mit dem Arm zum Ball. Es ist unvorstellbar, dass das von vier Schiedsrichtern keiner sieht. Wir hatten eine Super-Sicht. Und klarer geht es nicht. Ein klares Handspiel. Für mich ist das Wahnsinn!" Ob erhöhte Aufmerksamkeit oder lautstarke Schiedsrichter-Beschwerden eventuell geholfen hätten? "Alle haben die Situation sicher nicht gesehen, außerdem kannst du ja nicht zum Schiedsrichter, wenn die Kölner einen Konter fahren", so Reuter. "Es ist außerdem nicht unsere Aufgabe, das zu sehen. Das müssen die Schiedsrichter sehen."

Videoschiedsrichter?

Und das haben die Unparteiischen in diesem Fall eben nicht, weswegen Reuter ein Fass wieder öffnete: "Das ist eine klassische Szene für einen Videoschiedsrichter."

Spielbericht

Vielsagend antwortete derweil auch Kölns Jonas Hector zu besagter Szene: "Ich brauche dazu nichts zu sagen. Alle haben die Bilder, jeder kann sich sein Urteil selbst bilden." Deutlicher wurde nochmals Markus Feulner: "Es geht zwar alles so schnell, aber das war ein klares Handspiel." Coach Markus Weinzierl stieg mit ein: "Ich habe sofort gesehen, dass es nicht der Kopf war. Wenn es der Schiedsrichter nicht sieht, muss es der Linienrichter sehen. Er hatte freie Sicht."

Allzu heftig wiegt die Fehlentscheidung allerdings nicht. Denn der FCA steht mit aktuell 37 Punkten im Abstiegskampf sehr gut da, und nach zuletzt drei Siegen in Serie wirkt ein Remis verkraftbar. Das sah abschließend auch Manager Reuter so: "Wir hätten gerne einen Dreier mitgenommen. Die Mannschaft hat alles versucht. Unterm Strich ist es ein Punkt - und der kann auch wichtig sein."

Personalien: Hoffnung bei Opare

Personell gab es auch noch zwei Meldungen: Tobias Werner hatte sich gegen den "Effzeh" eine Platzwunde zugezogen. Der 30-Jährige wurde noch in der Kabine an der Stirn getackert, von einem Ausfall wird nicht ausgegangen. Anders die Lage bei Verteidiger Daniel Opare, dem im Abschlusstraining eine Zyste im Knie geplatzt ist. Doch auch hier ist die Hoffnung vorhanden, dass der 25-Jährige nächsten Samstag (15.30 Uhr) auf Schalke zur Verfügung steht.

mag

Bilder zur Partie FC Augsburg - 1. FC Köln