Bundesliga

Hasenhüttl: "Habe mich nicht nur mit RB ausgetauscht"

Ingolstadt: Zeichen mit Coach stehen auf Trennung

Hasenhüttl: "Habe mich nicht nur mit RB ausgetauscht"

In Ingolstadt vor dem Abschied? Coach Ralph Hasenhüttl.

In Ingolstadt vor dem Abschied? Coach Ralph Hasenhüttl. Getty Images

Es blieb der einzig humorvolle Satz an diesem Tag; schnell kam der Trainer des Neulings zur Sache. "Natürlich sind mir die Diskussionen um meine Person in den letzten Tagen nicht entgangen", meinte er und erzählte, dass er die Vereinsführung des FCI schon vor sechs Wochen darüber informiert habe, "dass ich einige Anfragen habe, die ich mit den Verantwortlichen der anderen Vereine besprechen möchte".

Sein zu Wochenbeginn bekannt gewordenes, vorösterliches Treffen mit Ralf Rangnick, dem starken Mann des RB Leipzig, hatte in Ingolstadt ein mittleres Erdbeben ausgelöst, schwere Vorwürfe von Seiten der Vereinsführung gegenüber RB waren laut geworden. Nur, warum eigentlich, wo Hasenhüttl doch schon vor eineinhalb Monaten "den Verein über alle meine Schritte informiert" haben will? Die vielen Fragen um seine Zukunft wollte oder konnte der noch bis 2017 an den FCI gebundene Fußballlehrer an diesem Tag auch nicht ansatzweise beantworten. "Ich habe mich nicht nur mit RB, sondern auch mit anderen Vereinen ausgetauscht", räumte er immerhin ein, "und alles, was im Sommer passieren könnte, mit den Verantwortlichen geklärt und besprochen."

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Mit solchen und ähnlichen Worten bestätigte Hasenhüttl - auch ohne klare Aussagen - den Eindruck, den der kicker bereits in seiner Donnerstagsausgabe geschildert hatte: Die Zeichen stehen auf Trennung, egal, ob es den 48-Jährigen nun wirklich nach Leipzig, zu einem aktuellen Bundesligisten oder ins Ausland zieht.

Die Mannschaft des Aufsteigers freilich will dies noch nicht wahrhaben. Man habe die Nachrichten "zur Kenntnis genommen", sagt Kapitän Marvin Matip. "Aber der Trainer weiß, was er hier hat. Er kann in Ruhe arbeiten und weiß, dass er auch mal einen Fehler machen darf. Und er hat eine hervorragend funktionierende Mannschaft, die ihm blind folgt." Zweifelsohne gewichtige Argumente, und doch wohl nicht schwer genug angesichts der Tatsache, dass Hasenhüttl seine Bezüge bei einem Vereinswechsel vervielfachen und, zumindest in Leipzig, auch darüber hinaus finanziell aus dem Vollen schöpfen könnte.

Harald Kaiser