"Jedes Ergebnis zählt jetzt", sagt Freiburgs Außenverteidiger Christian Günter auf der Vereinswebsite. Sechs Siege hin oder her - in dieser Phase der Saison dürfe man "nicht zu lange durchatmen". Sieben Spiele stehen noch aus, und der Vorsprung der Breisgauer auf den drittplatzierten 1. FC Nürnberg beträgt nur drei Punkte. RB Leipzig liegt punktgleich mit Freiburg auf Platz zwei. Im Interview mit dem Bezahlsender Sky sagte Trainer Christian Streich, er und seine Mannschaft dürften "ganz wenig auf das hören, was um uns rum ist" - jetzt gelte es, sich zu "fokussieren und kanalisieren".
Remis im Test: Niederlechner trifft, keiner verletzt
Die spielfreie Woche nutzte er verstärkt für taktische Übungen, am Gründonnerstag testete der SCF gegen den Schweizer Zweitligisten FC Schaffhausen. Streich war vor dem Spiel eines besonders wichtig: "Ich bin froh, wenn es zu Ende ist und sich kein Spieler verletzt hat." Dieses Ziel konnte seine Mannschaft erreichen, auch wenn das Ergebnis am Ende nur 1:1 hieß. Torschütze für die Freiburger war - wie so oft in letzter Zeit - Florian Niederlechner. Der formstarke Stürmer, im Winter aus Mainz gekommen, entpuppte sich als große Verstärkung und war mit fünf Toren in sieben Partien einer der Wegbereiter für die Erfolgsserie seines Teams.
Doch sein Teamkollege Günter sieht den größten Trumpf des Tabellenführers im Kollektiv: Nach dem schlechten Start aus der Winterpause mit zwei Niederlagen sei die Mannschaft "noch enger zusammengerückt" und habe große Konstanz und starke Nerven bewiesen, anstatt sich aus der Ruhe bringen zu lassen. Äußere Einflüsse, die das Team von Christian Streich nicht ändern kann (etwa die Erfolgsserie des Verfolgers aus Nürnberg), schienen die Breisgauer zuletzt kalt zu lassen. "Bisher hat es uns ja scheinbar gut getan, dass wir zuletzt immer nachziehen mussten", so Günter.
Bisher hat es uns ja scheinbar gut getan, dass wir zuletzt immer nachziehen mussten.
Christian Günter
Diese Konstellation ergibt sich auch am kommenden Wochenende: Nachdem Leipzig am Samstag gegen Bochum spielt und Nürnberg am Sonntag beim FSV Frankfurt zu Gast ist, muss der SCF erst am Montag bei Greuther Fürth ran. Günter warnt: "Das ist eine gefährliche Mannschaft, die auch laufstark ist, die vorne ziemlich marschiert und Druck macht." Im Sturm bei den Franken spielt Ex-Freiburger Sebastian Freis eine ordentliche Saison und erzielte bislang zehn Tore - Günter hofft, dass "er sich am Montag gegen uns vielleicht ein bisschen zurückhält".
Möller Daehli bald wieder einsatzbereit
Hoffnung gibt den Freiburgern das nahende Comeback von Flügelflitzer Mats Möller Daehli. Während seine Teamkollegen freie Ostertage genießen konnten, stand der 21-Jährige bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga auf dem Platz, um Spielpraxis zu sammeln. Probleme an der Patellasehne verhinderten bislang, dass der in der Winterpause 2015 aus Cardiff geholte Norweger beim Profiteam allzu oft sein Können zeigen konnte: In dieser Zweitligasaison stand er bei zwei Kurzeinsätzen insgesamt erst 50 Minuten auf dem Platz. Wenn er spielen konnte, blitzte immer wieder seine Dribbelstärke auf - kehrt er zurück, dürfte er eine weitere Alternative in der ohnehin stark besetzten Freiburger Offensive werden. Wann das sein wird, ist indes noch offen.