Bundesliga

Canouse setzt seine erste Duftmarke

Hoffenheim: Bundesligadebüt für den US-Amerikaner

Canouse setzt seine erste Duftmarke

"Er hat seine Sache gut gemacht": Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann lobte Debütant Russell Canouse.

"Er hat seine Sache gut gemacht": Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann lobte Debütant Russell Canouse. imago

Den jungen US-Amerikaner gleich in die Startelf und ins kalte Wasser zu schmeißen, traute sich Trainer Julian Nagelsmann dann doch nicht. "Es ist nicht einfach zu verkraften, im Training dabei zu sein, dann im Kader stehen, und dann auch noch zu spielen. Von Anfang an wäre wohl ein bisschen viel gewesen für das erste Mal, aber wir wollten ihn reinwerfen." Nach 67 Minuten war es so weit. Canouse löste den diesmal im Zentrum eingesetzten Innenverteidiger Fabian Schär ab und betrat zum ersten Mal die Bundesligabühne. Vor den Augen seines eigens aus den USA angereisten Vaters, wie Oliver Baumann verriet. Und Canouse, der als Kapitän nicht nur die U-20-Nationalmannschaft seines Landes, sondern auch einst Nagelsmanns U 19 zur Deutschen Meisterschaft führte (2014), räumte fortan zuverlässig ab vor der Hoffenheimer Abwehrkette, verdichtete die Räume, gewann Zweikämpfe, als hätte er nie etwas anderes getan.

"Er hat seine Sache gut gemacht und fast keinen Zweikampf verloren", lobte Nagelsmann, "er hat ein Riesenherz und einen tollen Charakter, er hat es sich verdient über die letzten Jahre, dass er mal einen Einsatz bekommt. Das habe ich ihm auch auf dem Weg aufs Feld hinterhergeschrien, dass er es genießen soll."

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Canouse muss sich wohl etwas gedulden

Durchaus möglich, dass Canouses Auftritt zunächst einmal die Ausnahme bleibt. Schließlich sind Rudy und Polanski am Samstag in Hamburg wieder spielberechtigt, auch Strobl und Schwegler sollten nicht länger ausfallen. "Das muss man sehen", umschrieb Nagelsmann die Chancen von Canouse auf weitere Einsätze, "der Fokus liegt auf der Sicht des Spielers. Wenn er bei uns spielt, kann er dabeibleiben, wenn er wenig Chancen auf Spielzeit hat und alle anderen zurückkommen, muss man sehen, dass er Spielzeit bekommt, das ist wichtig für seine Entwicklung." Wohl erst auf lange Sicht könnte der defensive Mittelfeldspieler ein Dauerthema bei den Profis werden. "Wir haben ihn auf jeden Fall auf dem Zettel", versicherte Nagelsmann, "wie alle in der U 23."

Süle: "Das ist der Weg, den Hoffenheim immer gehen wollte"

Canouse war somit in der Schlussphase gegen Wolfsburg eines von gleich fünf Hoffenheimer Eigengewächsen auf dem Platz. Mit Philipp Ochs (18) und Nadiem Amiri (19) hatte Canouse schon in der U 19 zusammengespielt, zudem kommen auch Jeremy Toljan (21) und Niklas Süle (20) aus dem eigenen Stall. "Das ist überragend, was im Moment passiert", findet Süle, "der nächste, der sein Debüt gegeben hat. Das ist der Weg, den Hoffenheim immer gehen wollte. Man sieht, langsam trägt es Früchte."

Michael Pfeifer

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim - VfL Wolfsburg