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Auch Chelsea droht ein Transferverbot

FIFA soll wegen des Transfers von Bertrand Traoré ermitteln

Auch Chelsea droht ein Transferverbot

Debütierte im September in der Champions League für Chelsea: Bertrand Traoré.

Debütierte im September in der Champions League für Chelsea: Bertrand Traoré. imago

Traoré war von Chelsea am 1. Januar 2014, also zu Beginn der ersten Transferphase nach seinem 18. Geburtstag am 6. September 2013, offiziell als Profi registriert worden. Der mittlerweile 20-jährige Mittelfeldspieler aus Burkina Faso, an dem zuletzt der Hamburger SV Interesse gezeigt hatte, hatte aber bereits im Oktober 2011 - damals als 16-Jähriger - ein U-18-Spiel für den Klub gegen den FC Arsenal bestritten.

Chelsea selbst bestreitet, Regularien gebrochen zu haben. Vor der Registrierung habe eine Einigung bestanden, die den Blues die Option einräumte, Traoré im Januar 2014 zu registrieren, erklärte ein Vereinssprecher. Diese sei sowohl vom englischen Verband FA als auch von der Premier League anerkannt worden. Deshalb, so die Argumentation des amtierenden englischen Meisters, hätte Traoré in Testspielen auflaufen dürfen. Und als solches sehen die Blues das besagte U-18-Spiel an.

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Sportminister verkündete bevorstehenden Wechsel schon 2010

Ob die FIFA dieser Argumentation folgt, ist allerdings ungewiss. Ob gegen Chelsea ermittelt werde, wollte der Weltverband nicht kommentieren. Laut den Transferbestimmungen des Weltverbandes dürfen Spieler ab 16 Jahren nur innerhalb der EU wechseln. Für internationale Wechsel wie im vorliegenden Fall von Afrika nach Europa müssen die Akteure mindestens 18 Jahre alt sein. Wie fast immer gibt es Ausnahmen, zum Beispiel, wenn die Eltern des Spielers aus nicht-fußballspezifischen Gründen in ein neues Land ziehen. Das soll bei Traoré aber nicht zutreffen. Burkina Fasos Sportminister hatte schon im August 2010, also einen Monat vor Traorés 15. Geburtstag angekündigt, dass der Youngster zu Chelsea wechseln werde.

Zuletzt waren die beiden Madrider Topklubs Real und Atletico von der FIFA mit einem Transferverbot für die beiden kommenden Wechselperioden belegt worden . Der FC Barcelona hat eine solche Sperre bereits abgesessen und darf seit Januar wieder Spieler registrieren.

Chelsea hatte schon einmal ein Transferverbot gedroht. 2009 wurde dem Klub vorgeworfen, den Spieler Gael Kakuta zu einem Vertragsbruch angestiftet zu haben. Vor dem CAS wehrten sich die Londoner seinerzeit erfolgreich gegen eine Sperre.

ski/dpa