Die Gerüchte um eine Verpflichtung des Nigerianers Ogenyi Onazi machten bereits in der letzen Woche die Runde am Osterdeich, durch den Meniskusriss bei Philipp Bargfrede verschärft sich die Situation im zentralen Mittelfeld jetzt noch einmal - zumal der gegen Schalke nicht für den Kader nominierte Felix Kroos (24) in den Plänen von Cheftrainer Viktor Skripnik kaum noch eine Rolle zu spielen scheint.
Sollte Onazi sich bis zum Ende der Transferperiode am Montag den Grün-Weißen anschließen, wäre dies sehr zur Freude von Landsmann Anthony Ujah: "Ogenyi ist ein guter Freund von mir. Ich weiß, dass er bei Lazio unzufrieden ist, weil er kaum spielt und nächstes Jahr zum Afrika-Cup möchte. Es wäre toll, wenn er kommt. Das letzte Mal habe ich mit einem Landsmann zu meiner Zeit in Lilleström (01/2010 - 2011) zusammengespielt." Realistisch scheint derzeit allerdings nur ein Leihgeschäft.
Djilobodji überzeugt gegen Schalke auf Anhieb
Dass dies für Werder im aktuellen Überlebenskampf keine unattraktive Variante sein muss, machte am Sonntag Papy Djilobodji deutlich, um den sich Ujah in seinen ersten Tagen an der Weser besonders gekümmert hat: "Ich habe seit Donnerstag viel mit ihm gesprochen und ihm unsere Spielweise erklärt. Papy ist ein ruhiger, aber cooler Typ." Diese Coolness bewies der Senegalese auch am Sonntag in der Veltins-Arena: Die Leihgabe vom FC Chelsea überzeugte gegen Schalke auf Anhieb durch geschicktes Zweikampfverhalten samt guter Spieleröffnung und weckt somit die Hoffnung, sich nicht nur als Ersatz, sondern als deutliches "Upgrade" zu Assani Lukimya, der nun definitiv zum chinesischen Erstligisten Liaoning FC wechselt, zu entpuppen.
Pizarro auf Rekordjagd - und Burgsmüllers Spuren?
Die Krux bei Djilobodji ist, dass Chelsea den Bremer Verhandlungsführern um Geschäftsführer Thomas Eichin keine Kaufoption zubilligen wollte und somit - Stand jetzt - im Sommer Ersatz gesucht werden muss. Ob ein solcher dann auch für Claudio Pizarro her muss, steht derzeit noch in den Sternen. Auch ein Karriereende scheint im Bereich des Möglichen. Dabei blieben für den Peruaner doch noch Ziele: Mit seinem Treffer zum 2:1 gegen die Königsblauen traf Pizarro zum 179. Mal in der Bundesliga und steht somit jetzt gemeinsam mit Stefan Kuntz auf dem sechsten Rang in der ewigen Torjägerliste.
Der "Schwatte" Ulf Kirsten liegt mit 181 Treffern auf Rang fünf bereits in Reichweite, ambitionierter wird es beim Blick auf Rang vier: dort steht mit 213 Treffern der Ex-Werderaner Manfred Burgsmüller. Dieser wechselte wie Rückkehrer Pizarro einst mit 36 (allerdings zum ersten Mal) zu Werder und erzielte in den dann noch folgenden 115 Bundesligaspielen für Grün-Weiß 34 Treffer, ehe er seine Karriere bei den Hanseaten im stattlichen Alter von 40 Jahren beendete. Sollte Pizarro seine Leistung vom Schalke-Spiel konservieren können, dürften sich viele Werder-Fans wünschen, dass ihr Liebling "den Manni macht" und noch die ein oder andere Saison an der Weser dranhängt.