Bundesliga

Zorniger froh über Tytons "mentale Keule"

VfB-Keeper glänzt gegen Ingolstadt beim ersten Heimsieg

Zorniger froh über Tytons "mentale Keule"

Elfmeter gehalten: Der spätere Siegtorschütze Daniel Didavi (li.) feiert VfB-Keeper Przemyslaw Tyton.

Elfmeter gehalten: Der spätere Siegtorschütze Daniel Didavi (li.) feiert VfB-Keeper Przemyslaw Tyton. imago

Tyton war schon unterwegs in die Ecke, als er bemerkte, dass Mathew Leckie den Ball in der Tormitte unterbringen wollte. Der VfB-Keeper ließ das Bein stehen - und parierte den Elfmeter des Ingolstädters. Dann entlud sich eine gehörige Ladung Emotionen bei der Stuttgarter Mannschaft. Alle stürmten Tyton entgegen und fielen ihm um den Hals. "Ein gutes Gefühl", gab der Schlussmann zu, relativierte aber im nächsten Atemzug: "In der vierten Minute ist es noch nicht an der Zeit, glücklich zu sein." Und dennoch hatte der Pole seinen ersten Meilenstein im Dress der Schwaben erreicht - und das auf einem holprigen Weg.

In der Vorbereitung entschied er das Rennen um den Posten als Nummer eins im VfB-Tor für sich. Erst profitierte er von einem langwierigen Muskelbündelriss im Oberschenkel und einer Zyste im Knie von Konkurrent Mitchell Langerak.

Spielersteckbrief Tyton
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Unumstritten war der Neuzugang vom FC Elche bisher aber nie, da er - häufig auch von seinen Vorderleuten im Stich gelassen - nicht immer einen souveränen Eindruck hinterließ. So diente er nicht wenigen VfB-Fans als Projektionsfläche für ihren Unmut - etwa nach dem 1:3 gegen Köln, als so mancher Tyton einen Fehler beim 0:1 ankreidete.

Nun gab Tyton eine Antwort. Gegen Ingolstadt hielt er nicht nur in der vierten Minute einen Strafstoß - eine Glanztat, die FCI-Coach Ralph Hasenhüttl hinterher als "mentale Keule" betitelte. Unmittelbar nach dem irregulären Tor des im Abseits stehenden Daniel Didavi (59.) verhinderte er gegen Pascal Groß (62.) und Moritz Hartmann (66.) mit formidablen Paraden den Ausgleich.

So hatte er maßgeblichen Anteil am ersten Stuttgarter Heimsieg nach vier Niederlagen. Trainer Alexander Zorniger atmete auf und freute sich: "Ein großes Lob an meine Jungs, die es gegen diesen unbequemen Gegner sehr gut gemacht haben." Tyton selbst war daran gelegen, den Teamgedanken in den Vordergrund zu rücken. Er sagte: "Nicht nur ich, sondern wir alle zusammen, haben diese drei Punkte geholt. Wir sind daher nach diesem Spiel sehr glücklich." Und doch richtete er schon den Blick auf die am Samstag bevorstehende Aufgabe in Leverkusen: "Von Montag an werden wir uns wieder auf den nächsten Gegner fokussieren."

lei

Bilder zur Partie VfB Stuttgart - FC Ingolstadt 04