Bei Borussia Dortmund fehlte Kapitän Christoph Metzelder, der nach seiner Achillessehnen-Operation erst bei 80 Prozent seines Leistungsvermögen ist. Für ihn übernahm Tomas Rosicky die Spielführer-Binde, nachdem der Tscheche seine Wadenverletzung aus dem Spiel gegen Stuttgart (1:0) inzwischen auskuriert hat. Bei den Hanseaten fehlte Torjäger Bernardo Romeo, der an einer Adduktoren-Zerrung laboriert, die ihn möglicherweise auch den Bundesliga-Auftakt verpassen lässt. Tomas Ujfalusi hingegen spielte für Reinhardt, auch wenn der tschechische Nationalspieler wegen seiner Roten Karte aus der Vorsaison in der Bundesliga zunächst gesperrt ist.
Der Spielplan Das Spiel im Live-Ticker
Die Hamburger erwischten einen Traumstart. Nach 18 Minuten lag die Mannschaft von Trainer Kurt Jara 3:0 vorne, wobei der HSV jede sich nur bietende Schwäche eiskalt ausnutzte. Beim 1:0 konnte Barbarez unbedrängt flanken und Hoogma ebenso frei einköpfen (3.). Beim 2:0 zirkelte Cardoso einen direkten Freistoß in den Winkel (12.). Und beim 3:0 ließ Weidenfeller einen scharfen Flachschuss von Rahn nach vorne rausprallen, und Takahara staubte mühelos ab (18.). Die Dortmunder kamen in dieser Phase des Spiels vor allem mit den drei Kreativspielern Barbarez, Beinlich und Cardoso überhaupt nicht zurecht, die sehr variabel agierten.
Durch drei kalte Duschen war die Borussia nach etwa 20 Minuten aufgewacht. Amorosos Elfmetertor (24.) nach Foulspiel von Maltritz an Kehl leitete die Aufholjagd der Sammer-Elf ein. Nun erspielten sich die Schwarz-Gelben ein optisches Übergewicht und unterbanden auch das flotte Angriffsspiel der Hanseaten. Bei einem schulmäßigen Konter über Amoroso, Ricken und letztlich Rosicky vergab der Tscheche die Chance zum 2:3, wobei HSV-Schlussmann Pieckenhagen den Flachschuss stark um den Pfosten lenkte.
Der zweite Abschnitt begann schleppend. Zwar waren die Dortmunder bemüht, den Ball nach vorne zu tragen, doch der HSV stand in der Defensive kompakt und ging selbst nicht allzuviel Risiko im Spiel nach vorne. So dauerte es bis zur 61. Minute, als eine typische Koller-Aktion Dortmund bis auf ein Tor heranbrachte. Der tschechische Hüne dreht sich kraftvoll um seinen Landsmann Ujfalusi und schob den Ball aus acht Metern ein.
Allerdings sahen sich die Hamburger von dem Gegentreffer keineswegs geschockt, sondern versuchten wieder die Initiative an sich zu reißen. In Zählbares münzte dies Beinlich um, der eine Freistoßflanke unter gütiger Mithilfe von BVB-Schlussmann Weidenfeller von links außen ins lange Eck setzte. In der Folge wurde die Partie etwas ruppiger, doch fehlte dem BVB im Schlussakkord die Kraft, um den Zwei-Tore-Rückstand nochmals zu verkürzen.
Den negativen Höhepunkt aus Sicht des BVB setzten Addo und Kehl, die in der Schlussminute jeweils Rot sahen. Addo hatte Wicky gefoult und Kehl attackierte daraufhin Aust auf das Heftigste.
In einem munteren Finalspiel sicherte sich der HSV verdient die Liga-Pokal-Trophäe. Spielentscheidend war die starke Anfangsphase der Hanseaten, in der sie mit fast jedem Torschuss trafen. Die Dortmunder kämpften sich ins Spiel zurück, doch Beinlich machte alles klar.