Caligiuri: Der besonnene Anführer
Wer wird Nachfolger des nach Bielefeld abgewanderten Kapitäns Wolfgang Hesl? Der Torwart ging in den vergangenen zwei Jahren voran, war Lautsprecher und großes Vorbild in Sachen Einsatzbereitschaft und Arbeitsethik. Nun drängen mit Caligiuri, Sukalo und Hofmann erfahrene Spieler nach. Die Wahl von Kleeblatt-Coach Ruthenbeck, der nicht viel von einem Mannschaftsrat hält, wird wohl auf Caligiuri fallen.
Der 31-jährige Deutsch-Italiener ist zwar kein extrovertierter Lautsprecher, überzeugt dafür aber durch Besonnenheit, Abgeklärtheit und Erfahrung. Insgesamt 100 Bundesliga-Spiele (sechs Tore) und 81 Zweitliga-Partien (zwei Tore) kann der spielintelligente Rechtsfuß vorweisen. In insgesamt vier Jahren in Fürth (2007-10, 2014-15) bringt es der technisch versierte Defensivspieler auf 64 Ligaspiele für die Franken. Bei der SpVgg agierte der spielintelligente Rechtsfuß in zentralen Rollen im defensiven Mittelfeld oder in der Innenverteidigung. Auf letzterer Position gilt Caligiuri auch für die anstehende Saison 2015/16 als gesetzt - eine gute Voraussetzung für das Kapitänsamt.
Sukalo: Der laute Turm
Ein deutlich lauterer Typ ist Sukalo. Der 1,93-Meter-Hüne besticht nicht nur durch Statur und Kopfballstärke, sondern sammelte Erfahrung in 290 (!) Zweitligaspielen (47 Tore). Mit 33 Jahren ist der Slowene der älteste Profi im Kleeblatt-Kader. Für die SpVgg läuft er seit 2013 im defensiven Mittelfeld auf. "Es ist egal, wer die Binde trägt. Ich weiß, was ich zu tun habe und es ist wichtig, dass die jüngeren die älteren Spieler respektieren", spricht sich Sukalo für eine klare Hierarchie aus. Einen Stammplatz hat der Rechtsfuß allerdings nicht sicher, denn ausgerechnet Hofmann, ebenfalls Kapitänskandidat, ist sein größter sportlicher Konkurrent.
Hofmann: Der Kilometerfresser
Der 29-jährige Sechser ist hingegen eher ein ruhigerer Charakter und anderer Spielertyp als Sukalo. Der emsige 1,83 Meter große Hofmann ist ein zweikampfstarker Kilometerfresser, der den Abgang des Ex-Vize-Kapitäns Stephan Fürstner (zu Union Berlin) kompensieren soll. Der Neuzugang kennt sowohl Ruthenbeck als auch den versetzt neben ihm auf der Acht gesetzten Jurgen Gjasula aus gemeinsamen Zeiten beim VfR Aalen (90 Zweitliga-Spiele, drei Tore). Ein Vorteil beim Trainer, der den Spielführer selbst bestimmen wird?
Mutzel: "Wir haben ein gutes Gefühl"
Nach einer bislang tadellosen Vorbereitung mit neun Siegen aus neun Testspielen und 56:7 Toren werden in Fürth erste Saisonziele intern formuliert. "Ich werde das im Gespräch mit den Spielern machen. Wenn dann einer aber nur 7,3 Kilometer läuft, dann stimmt etwas nicht", erklärt Ruthenbeck, der mit seiner Truppe sehr zufrieden ist. Deshalb wird auch auf dem Transfermarkt wohl nicht mehr zugeschlagen - angedacht war die Verpflichtung eines Außenverteidigers. Hier vertraut das Kleeblatt aber wohl auf das vorhandene Personal mit Niko Gießelmann (23), Johannes Wurtz (23), Zhi Gin Lam (24) und Stephan Schröck (28). "Wir haben ein gutes Gefühl mit dem Kader. Und finanziell sind wir am Limit", sagt Manager Michael Mutzel. Durch die schlechte Platzierung in der Vorsaison (14.) brechen der SpVgg alleine 1,2 Millionen Euro an TV-Geldern weg.