Neue Reize wollte man bei den Hauptstädtern nach einer durchwachsenen Rückrunde 2013/14 setzen, der Status quo war der Führungsspitze nicht mehr genug. Präsident Dirk Zingler: "Wir kamen aus der Wohlfühlzone, landeten jedes Jahr im Mittelfeld. Vor der Entscheidung für einen Neustart hatten wir auch eine Menge Respekt." Trotz laufenden Vertrages von Neuhaus bis 2016 ging Union das Risiko aber ein.
Neue Taktik: Düwel bevorzugt das Umschaltspiel
Mit Düwel, vorher Mirko Slomkas Assistent bei Hannover 96, übertrug man die Verantwortung bei den Hauptstädtern einem nur Insidern bekannten Coach. Und der traf gleich unpopuläre Maßnahmen: Der 47-jährige Diplom-Sportlehrer demontierte Vereins-Ikone Torsten Mattuschka, dessen Laufvermögen ihm im neuen Umschaltspiel nicht als ausreichend erschien, um weiterhin eine prägende Rolle einnehmen zu können. Ein gewagtes Unterfangen, immerhin war Fan-Liebling Mattuschka in der abgelaufenen Saison Top-Scorer der Liga (12 Tore/12 Assists). Diese Personalentscheidung ging einher mit einem schlechten Start, die Eisernen zierten nach dem 9. Spieltag das Tabellenende. Und Mattuschka war mittlerweile zu Energie Cottbus abgewandert.
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Es drohte eng zu werden für Düwel. Dann aber ging es bergauf, ein 3:1 gegen Sandhausen bedeutete die Wende, und seither holte Union 27 Punkte - die sechstbeste Bilanz aller Zweitligisten. "Wir haben gezeigt, was möglich ist", so der Trainer, der die "Gesamtsituation in Ordnung" findet. Ehrgeizige Ziele hat der Coach freilich auch: "Ich stehe noch bis 2017 unter Vertrag. Bis dahin möchte ich an die Tür zur Bundesliga klopfen und idealerweise aufsteigen."
Polter soll bleiben - Fürstner kommt
Dass der Kader dafür verstärkt muss, glaubt Düwel "auf jeden Fall". Die Verpflichtung von Stephan Fürstner und Benjamin Kessel von den Ligakonkurrenten SpVgg Greuther Fürth und Eintracht Braunschweig waren nur der Anfang Berliner Transferaktivitäten, sechs bis acht Neue sind geplant. Und Kontinuität bei Torjäger Sebastian Polter - die Mainzer Leihgabe soll gehalten werden.