Welbecks Rache gegen van Gaal: Arsenal kegelt United aus dem FA Cup
Das Topspiel des FA-Cup-Viertelfinals stieg am Montagabend zwischen Manchester United und dem FC Arsenal - die Gunners triumphierten im Old Trafford mit 2:1 und machten Louis van Gaals letzte Titelhoffnung zunichte. Es war ein Duell auf Augenhöhe, das hin und her wogte - mit dem besseren Start für die Gunners, die durch ein herrliches Tor in Front gingen: Nach einem Doppelpass auf rechts kam der Ball über Özil zu Oxlade-Chamberlain, der am Strafraum die halbe United-Hintermannschaft narrte und auf Monreal ablegte. Der Spanier schob frei vor de Gea ins kurze Eck ein (26.).
Doch die Freude währte nicht lange, denn Rooney hatte nur drei Minuten später die Antwort parat: Di Marias Musterflanke köpfte der englische Nationalmannschaftskapitän freistehend im Fluge zum Ausgleich ein (29.). Die Tore taten dem Spiel gut, die Torhüter rückten in der Folge in den Mittelpunkt: Erst prüfte di Maria Szczesny aus spitzem Winkel, dann schnappte sich de Gea einen Freistoß von Cazorla.
Auch nach dem Seitenwechsel ging es munter so weiter. Di Maria setzte einen Schuss knapp rechts vorbei, doch dann hatte Mitspieler Valencia einen schlimmen Blackout: Dem Rechtsverteidiger misslang ein Rückpass, Welbeck war schneller als de Gea am Ball, spitzelte die Kugel am Torhüter vorbei und schob dann ins leere Tor ein - 1:2 (62.).
Di Maria: Gelb-Rot nach Unbeherrschtheit
Nach einem schlimmen Rückpass von Antonio Valencia traf Danny Welbeck zum 2:1-Endstand. Imago
United war unter Zugzwang, Smalling hievte das Leder nach einer Ecke überrascht mit dem Knie über das Tor, ehe Szczesny einen Fellaini-Kopfball unter sich begrub. Dann rettete de Gea nach einer Volley-Abnahme von Cazorla sensationell, ehe sich die wohl spielentscheidende Szene ereignete. Ramsey griff di Maria eine Millisekunde ans Handgelenk, der Argentinier ließ sich fallen - und sah dafür von Schiedsrichter Oliver Gelb. Di Maria wollte die Entscheidung nicht wahrhaben, lief dem Referee nach und stieß ihn in den Rücken - Gelb-Rot war die Folge (80.).
In Unterzahl hätten die Gunners alles klar machen können, doch in der Nachspielzeit rettete der famose de Gea einmal mehr in Weltklasse-Manier gegen Alexis Sanchez. Auch fünf Minuten Zuschlag halfen nichts, am Ende schied United mit 1:2 gegen Arsenal aus, just dank Welbecks Tor. Van Gaal wird sich wohl erneut einige Kritik anhören müssen, denn vor der Saison hatte der Niederländer über seinen verkauften Angreifer gesagt: "Welbeck hat nicht das Niveau, das wir bei Manchester United benötigen."
Halbfinale: Arsenal gegen Bradford oder Reading
Nach dem Spiel wurden auch gleich die Halbfinals ausgelost. Titelverteidiger Arsenal trifft in Wembley auf Bradford City oder Reading - die beiden spielen ihr Wiederholungsspiel am 16. März. So oder so, Arsene Wenger weiß: "Wir hatten im Vorjahr ein kniffliges Spiel in Wembley (gegen Wigan, d. Red.), das erwarten wir auch dieses Mal." Aston Villa misst sich ebenfalls in Wembley mit Liverpool oder Blackburn (der Termin dieser Begegnung steht noch nicht fest). Die beiden Semifinals steigen am 18. und 19. April.
Liverpool einfallslos gegen Zweitligist Blackburn
Am Sonntag wollte der FC Liverpool ein Wiederholungsspiel gegen Zweitligist Blackburn Rovers tunlichst vermeiden. Das misslang, denn die Reds kamen nicht über ein 0:0 hinaus. Folglich wird der siebenmalige englische Pokalsieger im FA-Cup nochmal antreten müssen.
Platzsturm der Villa-Fans
Am Samstagabend gewann Aston Villa gegen West Bromwich Albion mit 2:0. West Brom blieb damit die Revanche für die 1:2-Niederlage in der Liga am Dienstagabend versagt. Fabian Delph sorgte nach einer torlosen ersten Halbzeit in der 51. Minute für die Führung der "Villans": Nach Vorlage von Charles N'Zogbia traf er ins untere linke Eck. Scott Sinclair machte in der Schlussphase alles klar (85.). Für Villa wird das Halbfinale der erste Trip ins Wembley-Stadion seit 2010. Damals hatte Villa das Finale des Ligapokals gegen Manchester United mit 1:2 verloren. Einige Anhänger stürmten vor Freude schon vor Abpfiff das Spielfeld. Als Schiedsrichter Anthony Taylor die Partie schließlich zu Ende gebracht hatte, gab es für zahlreiche Villa-Fans kein Halten mehr.
Nullnummer in Bradford - Spurs in der Spur
Eröffnet wurde das Viertelfinale mit einer Nullnumer des Zweitligisten FC Reading beim Drittligisten Bradford. Somit muss die Entscheidung über den Halbfinaleinzug in einem Wiederholungsspiel am 16. März fallen, wobei Reading dann Heimrecht haben wird. Wenige Höhepunkte waren zu verzeichnen, erst in der Schlussphase hatte Reading die Chance die große Chance zur Führung, doch Norwoods Freistoß traf nur die Querlatte (84.). In der Nachspielzeit musste die Partie noch mehrere Minuten unterbrochen werden, weil Readings Alex Pearce nach einem Zusammenprall mit Francois Zoko mehrere Minuten wegen Nasenblutens behandelt werden musste.
Nach dem Schlusspfiff: Fans von Aston Villa stürmen das Spielfeld. picture alliance
Ein Ligaspiel stand am Samstag ebenfalls auf dem Programm: Dabei gewann Tottenham Hotspur durch zwei Tore von Harry Kane (34., 68.) mit 2:1 bei Abstiegskandidat Queens Park Rangers. Für den Anschlusstreffer sorgte Sandro (75.).