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StarCraft II: Zweiter Deutsche im WCS-Achtelfinale

"ShoWTimE" folgt "TLO"

StarCraft II: Zweiter Deutsche im WCS-Achtelfinale

Fährt nach Frankreich: Tobias “ShoWTimE“ Sieber schaffte den Sprung unter die besten 16 der WCS in StarCraft II.

Fährt nach Frankreich: Tobias “ShoWTimE“ Sieber schaffte den Sprung unter die besten 16 der WCS in StarCraft II. WCS Twitch

Die Matches versprachen in der Round of 32 schon im Vorhinein spannende Schlagabtäusche. “ShoWTimE“ hatte dabei ein Hammer-Los erwischt. Den koreanischen Star-Spieler Shin "Hydra" Dong Won wollte wohl keiner der Akteure in der WCS in seiner Gruppe haben. Doch zu einer Partie zwischen dem Deutschen und dem Koreaner kam es erst gar nicht. Der Spieler vom Team Alternate gewann seine erste Partie gegen den Chinesen Zhou "iAsonu" Hang, während "Hydra" sein erstes Spiel völlig überraschend gegen den Schweden Stefan "MorroW" Andersson verlor.

In seinem ersten Match stach der amtierende Deutsche Meister insbesondere durch seine exzellente Kontrolle über seine Einheiten heraus. Sieber versuchte auf zwei eigenen Basen, also einer geringeren Ökonomie und dafür mehr Einheiten, das Spiel zu beenden. Durch seinen sehr aggressiven Spielstil geriet der Chinese von „Invictus Gaming“ stark unter Druck. Dieser überschätzte seine eigene Armee und verlor den entscheidenden Kampf. In der zweiten Partie wendete sich allerdings das Blatt. Auch diesmal wählte “ShoWTimE“ einen sehr aggressiven Spielstil. Doch “iAsonu“ hatte den Braten gerochen und nahm dem Angriff zur rechten Zeit den Wind aus den Segeln: 1:1-Ausgleich. Im dritten Match ging Sieber dann auf Nummer sicher: Basierend auf einer guten Ökonomie spielte er diesmal nachdenklicher und sicherer. Sein Kontrahent dagegen beging einige schwerwiegende Fehler und vergaß einige wichtige Upgrades zu erforschen, die seine Armee im Laufe der Partie effizienter kämpfen lassen. Danach hatte “ShoWTimE“ leichtes Spiel und sicherte sich den Sieg.

So folgte das Winners-Match zwischen “Morrow“ und “ShoWTimE“. Auf der ersten Karte lief es von Beginn an wie am Schnürchen für den Deutschen. Dieser verstand früh, welchen Plan der Schwede verfolgte und reagierte dementsprechend taktisch clever. Durch einen kleinen Blink-Stalker-Trupp, eine Fernkampfeinheit mit der Fähigkeit sich zu einem in der Nähe stehenden Punkt zu teleportieren, setzte er den Schweden stets unter Druck. Während “Morrow“ einmal nicht in Position war, nutze “ShoWTimE“ die Blink-Fähigkeit und zerstörte einige wichtige Upgrades für den Terraner. Daraufhin setze “Morrow“ zu einem Verzweiflungs-Angriff an. Doch Sieber zeigte ein gutes Multitasking-Vermögen und stoppte den Gegenangriff. Gleichzeitig griff er mit seinem Blinkstalker-Trupp den nun offen stehenden “Morrow“ an und machte den Sack zu. In der zweiten Partie setzte der Deutsche alles auf eine Karte: Mit einem Alles-oder-nichts-Angriff versuchte er “Morrows“ Front zu durchbrechen. Doch während er seinen Angriff ansetzte, dezimierte der Schwede seine Ökonomie. Vorne gelang “ShoWTimE“ nicht der entscheidende Durchbruch und so ging es in die dritte Partie – und die dominierte die deutsche Hoffnung: Beide Spieler versuchten durch gezielte Angriffe die Ökonomie des jeweils anderen zu schwächen. Doch Tobias Sieber kam dabei besser weg und hielt einen letzten Angriff des Terraners.

„Ich war ziemlich Müde, deshalb bin ich umso froher, nun in die Ro16 eingezogen zu sein“, sagte Sieber. „Ich denke, ich habe mich sehr gut auf die Matches vorbereitet“, zeigte er sich zufrieden. Der Schwede Morrow musste indes im Entscheidungs-Match erneut gegen den Favoriten „Hydra“ ran. Diesmal ließ sich der Koreaner nicht lumpen und besiegte den chancenlosen “Morrow“ mit 2:0. Die Runde der besten 16 startet am 3. April und ist die letzte Station vor der Endrunde.

Fast zeitgleich zur Austragung der letzten Partien gaben der Spieleentwickler Blizzard und die Electronics Sports League (ESL), Ausrichter der WCS, den Veranstaltungsort für die kommenden Runden bekannt. Die Matches der Season 1 Finals werden in Poitiers (Frankreich) während der Gamers Assembly Anfang April ausgetragen. Die Ziehung der Gruppen stehen dafür jedoch noch aus.

Lars Becker