kicker: Kyle, Sie lächeln. Weil es nur vier Gegentore sind?
Casciario: Ja. 0:4 ist ein sehr gutes Ergebnis. Die Deutschen sind sicher trauriger als wir. Alles lief wie besprochen, unser Matchplan ist voll aufgegangen.
kicker: Wie sah der Plan aus?
Casciario: Verteidigen! Schön war es nicht. Aber was sollen wir machen? Hier mitspielen? Wir sind doch nicht naiv.
kicker: Was war besonders gegen den Weltmeister?
Casciario: Die Anspannung. Wir waren alle sehr nervös, für uns ist all das doch immer völlig neu. Mit dem Anpfiff legte sich die Aufregung dann, es war egal, gegen wen es geht.
kicker: Wirklich?
Casciario: Beim Warmmachen denkt man sich: Götze, Müller, Kroos, wie im Fernsehen! Im Spiel aber sind das auch nur Menschen.
kicker: Liam Walker hätte kurz vor der Pause mit seinem Fernschuss fast noch getroffen.
Casciario: Diesmal war es schade, dass die Deutschen mit Neuer einen solchen Torwart haben. Sonst mag ich ihn ja sehr. Unser erstes Tor wäre wirklich die Krönung gewesen.
kicker: Sie waren angeschlagen und wurden erst eingewechselt.
Casciario: Ja, aber es ist doch etwas Besonderes, für meinen Bruder Lee zu kommen. Ich habe dann eben versucht, vorn den Ball zu halten.
kicker: Haben Sie ein Trikot ergattert?
Casciario: Ja, das von Boateng. Sehr schön.
kicker: Und am Montag sind Sie wieder in der Arbeit?
Casciario: Genau, um acht, später am Nachmittag ist Training. Ich bin Produktionsleiter eines Schifffahrtsunternehmens und gespannt, was die Arbeitskollegen sagen. 10 Plus, hieß es bei uns. Aber mit vier Gegentoren werden alle happy sein.
Interview: Martin Gruener
