Wohl dem, der eine gut besetzte Ersatzbank hat. Die Partie des SVWW gegen Erfurt stand nach einer Stunde beim Stand von 1:1 auf der Kippe, doch mit den Jokern Tobias Jänicke und Luca Schnellbacher brachte Coach Marc Kienle zwei frische Kräfte, die den ersten Sieg nach drei Niederlagen in Serie eintüteten.
Der Trainer hat nun speziell in der Offensive die Qual der Wahl: Auf Rechtsaußen blieb dem emsigen Alexander Riemann ein Tor versagt, Joker Jänicke, der erstmals in dieser Saison nicht von Beginn an ran durfte, schlug sofort zu. José Pierre Vunguidica ist gesetzt, sodass es wohl beim Job-Sharing zwischen Soufian Benyamina und Schnellbacher bleibt. "Unglaublich, was er für Wege in der kurzen Zeit gegangen ist", lobte Vunguidica seinen Partner. Schnellbacher kommt ohne Warmlaufzeit direkt auf Betriebstemperatur, ein perfekter Joker also.
Nach dem Auswärtssieg zeigte sich auch SVWW-Sportdirektor Michael Feichtenbeiner erleichtert: "Ausschlaggebend war, dass wir in allen Bereichen zugelegt haben, besonders das kämpferische Element wurde gesteigert. Dass die Mannschaft nach drei Niederlagen so super ins Spiel gekommen war und sich in den ersten 20 Minuten hervorragend präsentiert hatte, ist nicht normal. Das spricht für unsere Spieler. Dieser Sieg war auf Grund der spielerischen Leistung und des gesamten Auftretens nicht nur verdient, sondern auch sehr wichtig. Das bringt uns wieder in ruhigeres Fahrwasser."
SVWW vor englischer Woche
Für die Hessen steht nun eine erneute englische Woche auf dem Plan, die mit einer langen Reise bei den heim- und kampfstarken "Störchen" aus Kiel startet, ehe es am darauffolgenden Dienstag zum VfL Osnabrück geht. Zum Abschluss empfängt Wehen den Jahn aus Regensburg in der BRITA-Arena.
Sportdirektor Feichtenbeiner legt den Fokus dabei komplett auf die schwere Aufgabe in Kiel. "Letzte Saison waren wir dort deutlich unterlegen. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass unsere Mannschaft mit dem Gesicht, das sie gegen Erfurt gezeigt hat, in Kiel bestehen wird."