Bundesliga

Bittencourts Brillanz weckt Begehrlichkeiten

Hannover: Schlaudraff vor Startelfcomeback

Bittencourts Brillanz weckt Begehrlichkeiten

Wollen auch gegen Dortmund jubeln: André Hoffmann, Leonardo Bittencourt und Jan Schlaudraff (v.li.).

Wollen auch gegen Dortmund jubeln: André Hoffmann, Leonardo Bittencourt und Jan Schlaudraff (v.li.). imago

Sowohl Schlaudraff als auch Rudnevs hatten unter der Woche angeschlagen kürzer treten müssen, gegen Dortmund steht das Duo aber zur Verfügung. "Bei beiden sieht es nicht schlecht aus", sagte 96-Coach Tayfun Korkut, der deutlich machte, dass er "zwei Stürmer auf dem Platz" bevorzugt. Beim 3:0 in Berlin hatte er noch dem Letten Rudnevs den Vorzug gegeben, der dann aber verletzungsbedingt gegen Schlaudraff ausgewechselt werden musste. Dieser spielte sich anschließend in den Vordergrund und markierte unter anderem den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0. Nun darf er sich berechtigte Hoffnungen auf den zweiten Startelfeinsatz in der laufenden Saison machen.

Ob die Niedersachsen tatsächlich mit zwei echten Spitzen auflaufen oder doch wieder in einem verkappten 4-2-3-1 wie in Berlin, das bleibt abzuwarten. Eine Frage rückt dabei in den Vordergrund: Wer ersetzt den gesperrten Leon Andreasen (5. Gelbe) auf der Sechs? Denkbar, dass Salif Sané ins defensive Mittelfeld beordert wird, alternativ könnte aber auch Lars Stindl nach hinten rücken. In diesem Fall wäre Schlaudraff ein ganz heißer Kandidat für Rechtsaußen.

Spielersteckbrief Bittencourt
Bittencourt

Bittencourt Leonardo

Spielersteckbrief Schlaudraff
Schlaudraff

Schlaudraff Jan

Spielersteckbrief Rudnevs
Rudnevs

Rudnevs Artjoms

Unabhängig vom System möchte Korkut den Erfolg aus Berlin mit einem guten Auftritt gegen den BVB vergolden, sieht sich dabei aber als krasser Außenseiter. "Es wird ein schwieriges Spiel", weiß der türkische Fußballlehrer, "aber wir sind nicht chancenlos." Nicht entgangen sein dürfte ihm dabei die glänzende Heimbilanz seiner Elf gegen den BVB, der nur einen Sieg aus den vergangenen sieben Gastauftritten in Hannover holte.

Manchmal muss man einen Umweg gehen, um ans Ziel zu kommen.

BVB-Sportdirektor Michael Zorc

"Es wird darauf ankommen, wie effizient wir sind", nennt Korkut den vermeintlichen Schlüssel zum Erfolg. Dabei nicht mithelfen wird Hannovers Bundesliga-Rekordspieler Steven Cherundolo (302 Einsätze), der am Mittwoch seine Fußballschuhe aufgrund anhaltender Kniebeschwerden endgültig an den Nagel hängte und fortan als Co-Trainer bei der U23 der Niedersachsen tätig sein wird.

Bittencourt und das spezielle Verhältnis zu Borussia Dortmund

Erst am Anfang seiner Karriere steht derweil Bittencourt, der in Berlin als Vorbereiter brillierte und für den die Partie gegen Dortmund einen ganz speziellen Reiz hat, immerhin geht es gegen seinen Ex-Klub. "Ich bin dort erwachsen geworden, jede Trainingseinheit hat mich weitergebracht", sagt der 20-Jährige, der sowohl für Deutschland als auch Brasilien Länderspiele bestreiten dürfte.

Das ist für ihn aktuell freilich Nebensache, der Blick ist auf 96 gerichtet. Bei den "Roten" hat der technisch begnadete Offensivspieler einen Leistungssprung gemacht, avancierte mit vier Toren und vier Vorlagen in 23 Spielen zu einem echten Stützpfeiler des Teams. "Leo ist mitten in einem erfreulichen Entwicklungsprozess", lobt 96-Manager Dirk Dufner den Youngster.

Dieser Entwicklungsprozess ist auch dem BVB nicht entgangen. "Sein Beispiel zeigt: Manchmal muss man einen Umweg gehen, um ans Ziel zu kommen", sagt Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc: "Vermutlich hätte er bei uns nicht die Spielanteile bekommen." Aussagen, die in Hannover für Unruhe sorgen könnten, denn die Borussia hat sich beim Verkauf von Bittencourt ein Rückkaufsrecht zusichern lassen. Bereits 2015 könnte der BVB den gebürtigen Leipziger für die Summe von mindestens sechs Millionen Euro zurückholen.

Cherundolo - von der 2. Liga nach Europa und zur WM