Regionalliga

Silberhochzeit für Kahlisch und Optik

Rathenow: Seit 25 Jahren für Verein tätig

Silberhochzeit für Kahlisch und Optik

Seit 25 Jahren für Optik Rathenaw tätig: Ingo Kahlisch.

Seit 25 Jahren für Optik Rathenaw tätig: Ingo Kahlisch. Imago

Als Kahlisch seinen Dienst zunächst als technischer Leiter und ein halbes Jahr später als Trainer begann, war Deutschland noch in zwei Staaten geteilt. Franz Beckenbauer hieß damals der Teamchef der bundesdeutschen Nationalmannschaft, während Manfred Zapf Auswahltrainer der DDR war.

Kahlisch war damals 32 Jahre alt und hatte schon erste Erfahrungen als sportlich Verantwortlicher gemacht. Denn frühzeitig musste der linke Außenbahnspieler aufgrund schwerer Knieprobleme mit 28 Jahren seine aktive Karriere beenden. Er coachte anschließend seinen Stammverein Empor Potsdam, trainierte danach einige Jahre Luckenwalde, ehe die Anfrage aus Rathenow folgte. Damals noch von Motor Rathenow, einem Vorgängerklub des heutigen Vereins. Wie seine Premierenpartie auf der Trainerbank lautete, weiß er heute nicht mehr: "Ist ja uninteressant und schon so lange her." Chronisten recherchierten das Spiel Motor Babelsberg gegen Motor Rathenow. "Ich glaube es war ein 0:0", kommen zwar vage Erinnerungen an das torlose Remis hoch, doch viel lieber blickt er nach vorn.

Regionalliga Nordost - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
TSG Neustrelitz TSG Neustrelitz
43
2
1. FC Magdeburg 1. FC Magdeburg
36
3
Carl Zeiss Jena Carl Zeiss Jena
34
Optik Rathenow - Vereinsdaten
Optik Rathenow

Gründungsdatum

21.02.1991

Vereinsfarben

Rot-Weiß

mehr Infos

Für uns ist die Regionalliga die Champions League

Ingo Kahlisch

Sein Leitmotiv ist die Gegenwart, in der er immer ein Ziel verfolgt. "Es zählt nur der jetzige Moment und das, was in der Zukunft geschieht." So hat Kahlisch den FSV Optik Rathenow, so heißt der Klub seit 1991, als Geschäftsführer und Trainer in Personalunion stetig nach oben geführt und zu einer verlässlichen Größe in der Oberliga gemacht. Vor eineinhalb Jahren gelang sogar der Aufstieg in die Regionalliga. "Für uns ist sie die Champions League", betont Kahlisch immer wieder, "weil wir kein Geld ausgeben, welches wir nicht haben".

Deshalb gibt es für ihn auch keine Alternative zu dem Konzept Arbeit-Schule-Studium plus Fußball: "Wir haben eine soziale Verantwortung gegenüber den Spielern. Bei uns gibt es keine Schein- oder Halbprofis. Sie sollen auch ohne den Fußball ihr Auskommen haben." Dafür sorgt "Mister Optik" oft höchstpersönlich. Entweder als Ausbilder in seiner Sportmarketing-Firma mit Sportgeschäft, die er seit 1991 betreibt, oder er stellt Kontakte zu anderen Unternehmen her.

Kahlisch selbst, der 1996 seine Fußballlehrer-Lizenz erworben hat, wohnt immer noch in Potsdam, nimmt fast täglich die einstündige Anfahrt mit dem Auto in Kauf. Einen Co-Trainer hatte er in den vielen Jahren nicht, hält es auch nicht für nötig: "Die fünf Kegel kann ich noch selber aufstellen." Und für gruppenspezifische Übungen nimmt er dann die erfahrenen Spieler in die Pflicht. Hat sich der 57-Jährige vielleicht eine Altersgrenze gesetzt, wie lange er sich der Doppelbelastung Arbeit und Trainertätigkeit aussetzen will? "Nein, mir macht es unglaublich viel Spaß, mit jungen Leuten zu arbeiten. Dies hält mich fit. Ich habe noch viel vor in den nächsten 25 Jahren."

Martin Eisen