Formel 1

Vettel wie im Rausch, aber auch geschockt

Grand Prix von Abu Dhabi: Weitere Bestmarken warten

Vettel wie im Rausch, aber auch geschockt

Überglücklich: Seriensieger Sebastian Vettel nach dem Triumph in Abu Dhabi.

Überglücklich: Seriensieger Sebastian Vettel nach dem Triumph in Abu Dhabi. picture alliance

Vettels fast unglaubliche Triumphfahrt geht weiter. Eine Woche nach dem vierten Titelgewinn in Folge stellte der Weltmeister am Sonntag in Abu Dhabi mit seinem siebten Grand-Prix-Sieg in Serie die Bestmarke von Michael Schumacher aus dem Jahr 2004 ein. "Ich bin sprachlos", gestand Papa Norbert nach der innigen Umarmung mit seinem Sohn. Und der versicherte seinen gerührten Eltern: "Ich widme ihnen diesen Sieg. Wenn ich mal Kinder habe, will ich sie genauso erziehen."

"Das bedeutet mir wirklich sehr viel, dass sie hier mit dabei sind. Ich liebe meine Eltern", sagte Vettel, der sich nun auf die Jagd nach weiteren Bestmarken macht. Der legendäre Alberto Ascari gewann in den 50er Jahren sogar neun Rennen in Folge - allerdings nicht in einem Jahr. Der Italiener holte die ersten sechs Siege 1952 und weitere drei in der darauffolgenden Saison. Vettel hat weiter die Chance, dieses Kunststück als erster Formel-1-Pilot in einem Jahr zu schaffen.

Als Vettel aber darüber reden sollte, dass er mit dem siebten Grand-Prix-Sieg in Serie die Bestmarke von Kindheitsidol Michael Schumacher eingestellt hatte, stockte ihm die Stimme. "Sprechen Sie bitte nicht weiter drüber, es lässt mich ein bisschen realisieren, was das alles bedeutet", so Vettel. Er kämpfte mit dem Tränen und den richtigen Worten. "Es ist ein bisschen ein Schock, wenn Sie das so sagen. Das ist bei jedem Rekord so, in den Michael involviert ist."

Zum Thema

Und der Rekord von 13 Saisonsiegen von Schumacher aus dem Jahr 2004 ist auch noch machbar. Vettel triumphierte auf dem Yas Marina Circuit in diesem Jahr im 17. von 19 Saisonrennen bereits zum elften Mal. Seit der Sommerpause hat Vettel sämtliche Rennen für sich entschieden. "Juhuuu, ich liebe euch, Jungs", brüllte der Heppenheimer über den Boxenfunk und drehte für die Fans auf seiner Auslaufrunde mit rauchenden Reifen einige "Donuts".

Der Red-Bull-Star trug eine Woche nach seiner Krönung zum jüngsten Vierfach-Champion der Geschichte einen mit 24 Karat Blattgold überzogenen Helm, auf dem zudem eine römische "IV" für den vierten Titel und vier Sterne prangten. Damit flog der 26-Jährige dem Rest des Feldes förmlich davon.

Grand Prix von Abu Dhabi 2013

"Das war einfach toll", jubelte Vettel. Unwiderstehlich war Vettel auf dem Yas Marina Circuit der hilflosen Konkurrenz davon gerast und hatte am Ende sagenhafte 30,8 Sekunden Vorsprung auf seinen von der Pole Position gestarteten Teamkollegen Mark Webber. "Das war eines Weltmeisters würdig", lobte Red-Bull-Teamchef Christian Horner seinen Überflieger. Die Dominanz war sogar noch viel größer, doch das Team hatte Vettel vom Kommandostand aus immer wieder eingebremst.