Viele Blicke richteten sich im torlosen Spiel zwischen Eintracht Trier und der SG Sonnenhof Großaspach auf das Schiedsrichtergespann, an dessen Spitze Spielleiterin Katrin Rafalski stand. Als Assistentin war die 31-Jährige bereits im Finale der Frauen-Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland und bei den Olympischen Spielen 2012 in London im Einsatz.
Rafalski zog den Zorn von Großaspachs Trainer Rüdiger Rehm (34) auf sich, als sie in der Schlussminute bei einem Zweikampf zwischen Triers Fouad Brighache und Großaspachs Simon Skarlatidis nicht auf Foul-elfmeter für Großaspach entschied. "Die Schiedsrichterin hatte die Pfeife schon im Mund, ließ sich dann aber von ihrem 50 Meter entfernt stehenden Linienrichter überreden, sie doch wieder rauszunehmen", ärgerte sich Rehm. Eintracht-Kapitän Brighache beurteilte die Situation indes ganz anders: "Skarlatidis hatte keine Kraft mehr, ließ sich fallen." Eine zweifelhafte Wahrnehmung des Trierers.
Trainer Seitz unzufrieden
Das leistungsgerechte 0:0 hilft dabei beiden Teams tabellarisch nicht weiter. Trier konnte - wie auch schon am Wochenende zuvor - kein Kapital daraus schlagen, dass die Konkurrenz an der Tabellenspitze Federn ließ. Eintracht-Trainer Roland Seitz (48) machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. Weder beim Schlusspfiff, als er wild mit den Armen fuchtelte, noch bei der späteren Analyse: "Es ist sehr ärgerlich, dass wir das Ding nicht gewonnen haben. Mein Team war wieder am Limit und hat wieder alles gegeben. Ich bin enttäuscht, was das Ergebnis betrifft, nicht aber in Bezug auf die Leistung der Mannschaft."
Auch wenn Spieler und Trainer der Eintracht vorgeben, nicht auf die Ergebnisse der Rivalen zu schauen, dürften sie am Dienstag verfolgen, wie die SV Elversberg ihr Nachholspiel in Pfullendorf bestreitet. Es ist ein wegweisendes Spiel in der Frage, ob Trier noch ein Wörtchen im Kampf um die ersten beiden Plätze mitreden darf.
Mirko Blahak