Der Hamburger SV kam am Dienstag zum "Retterspiel" - am Ende des Abends war der VfB Lübeck tatsächlich gerettet. "Wir haben die benötigte Summe zusammen, um die Insolvenz abschließen zu können und auch alle Kosten des Verfahrens zu begleichen", verkündete Vorstandssprecher Thomas Schikorra im Anschluss an die Niederlage gegen den Bundesliga-Dino.
Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus hatte zuvor den Insolvenzplan beim Amtsgericht eingereicht. Die Gläubiger werden etwa zehn Prozent ihrer Forderungen erhalten. In der vergangenen Woche bekamen die Lübecker weitere Sponsorenzusagen in fünfstelliger Höhe. "Insgesamt haben wir in den letzten drei Monaten über 300.000 Euro an frischem Geld eingeworben", betonte Schikorra, der nun auch zuversichtlich ist, den Etat für die kommende Saison bald komplett finanziert zu haben.
Zur Rettung leistete natürlich auch der HSV einen großen Beitrag. "Wir haben das gern getan, wenn wir damit einen Teil zum Überleben eines traditionsreichen Vereins beitragen konnten", sagte HSV-Trainer Thorsten Fink. 10.157 zahlende Zuschauer sorgten für eine Einnahme von etwa 130.000 Euro.
Der VfB lieferte eine überzeugende Leistung ab. Schon nach 15 Sekunden traf Mustafa Zazai zum 1:0. Anschließend griffen die Lübecker oft schon weit in des Gegners Hälfte an, ehe in der Schlussviertelstunde die Kräfte nachließen. Bis dahin hatten nur Tolgay Arslan (11.) und Petr Jiracek (42.) für den HSV getroffen. Dennis Aogo (76., Foulelfmeter) und Heung-Min Son (88.) legten schließlich noch nach.
Christian Jessen