Bundesliga

Fall Huszti: 96 legt Einspruch gegen Platzverweis ein

Hannover: Diskussionen nach Doppel-Gelb

Fall Huszti: 96 legt Einspruch gegen Platzverweis ein

Bitteres Ende für den Matchwinner: Szabolcs Huszti sah nach seinem 3:2-Siegtor gegen Bremen Gelb-Rot.

Bitteres Ende für den Matchwinner: Szabolcs Huszti sah nach seinem 3:2-Siegtor gegen Bremen Gelb-Rot. picture alliance

"Wir haben uns nach eingehender juristischer Beratung entschlossen, Einspruch einzulegen", erklärte Hannovers Manager Jörg Schmadtke. "Zwei vermeintliche Vergehen gewissermaßen in einem Zug zu ahnden, empfinden wir als unzulässig, da Huszti durch die erste Gelbe Karte nicht gewarnt bzw. ermahnt wurde. Unser Einspruch hat das Ziel, dass die Gelb-Rote Karte aufgehoben wird und nur die Gelbe Karte in der Statistik angerechnet wird."

Die Aussicht auf Erfolg bleibt fragwürdig. Der kicker stufte die von Referee Deniz Aytekin verhängte Gelb-Rote Karte wie zuvor auch schon Ex-Schiedsrichter Markus Merk als regelkonform ein. Aytekin tat die Entscheidung "selbst fast weh". Aber: "Wenn ich es wahrnehme, muss ich es als Exekutive durchziehen." Was im Übrigen auch Schmadtke nach der Partie zunächst zu akzeptieren schien: "Die Vorschriften sind leider so."

Jetzt dennoch der Einspruch - 96 will auch in Hoffenheim am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) nicht auf Huszti verzichten, der aktuell sieben Torbeteiligungen am Stück vorzuweisen hat. Schmadtke: "Bei Fans und Medien hat der Fall Huszti für derart viel Aufsehen und Diskussionen gesorgt, dass uns natürlich auch daran gelegen ist, für die Zukunft eine grundsätzliche Klärung herbeizuführen."

Ergebnis der kicker-Umfrage

Husztis Fauxpas ist übrigens kein Novum im deutschen Profifußball. Schon vor dem Ungarn flogen Spieler wegen Last-Minute-Doppelvergehen vom Platz - in der 2. Liga etwa Saarbrückens Yilmaz Örtülü (32) im April 2005 bei 1860 München nach seinem 1:1-Ausgleich. Oder auch der Ex-Fürther Cidimar (28), der im April 2008 sein 3:1, ebenfalls gegen 1860, über Gebühr feierte.

Huszti, der nach zwei Saisoneinsätzen mit dem sensationellen kicker-Notenschnitt von 1,0 dasteht, konnte seine Hinausstellung nicht fassen: "Vielleicht bin ich ein bisschen doof, aber ich verstehe nicht, dass ich zweimal Gelb für eine Aktion bekomme." Das Regelwerk sieht jedoch genau das anders: Trikotausziehen und Zaun-Jubel - das sind gleich zwei gelbwürdige Vergehen.