EM

Italien erlebt gegen Russland ein Debakel

Österreich schlägt Ukraine, Ungarn siegt gegen Tschechien

Italien erlebt gegen Russland ein Debakel

Hintendran: Italien, hier mit Andrea Barzagli (re.) gegen Andrey Arshavin, blamierte sich gegen Russland.

Hintendran: Italien, hier mit Andrea Barzagli (re.) gegen Andrey Arshavin, blamierte sich gegen Russland. Getty Images

Neun Tage vor ihrem EM-Auftaktspiel gegen Welt- und Europameister Spanien sucht die italienische Nationalmannschaft noch nach ihrer EM-Form. Die Squadra Azzurra, die in ihrer Vorbereitung auf die Europameisterschaft vom heimischen Wett- und Manipulationsskandal massiv gestört wird, verlor die Generalprobe gegen Russland in Zürich mit 0:3 (0:0).

Aleksandr Kerzhakov (60.) und Roman Shirokov (75. und 89.) erzielten vor 19.032 Zuschauern im Letzigrund die Tore für die Russen, die bereits am 8. Juni gegen Tschechien in die EM starten.

Die Italiener traten in Bestbesetzung und im Sturm mit Mario Balotelli und Antonio Cassano an, auch Verteidiger Leonardo Bonucci, der in den Skandal verwickelt sein soll, spielte von Beginn an. Mit zwei Abwehrfehlern leiteten die Azzurri ihre dritte Niederlage in Folge ein.

Das schon entscheidende zweite Tor verdankten die Osteuropäer einem Missverständnis zwischen Abwehrspieler Christian Maggio und Torwart Morgan de Sanctis, der in der zweiten Halbzeit Stammkeeper Gianluigi Buffon abgelöst hatte. Andrey Arshavin von Zenit St. Petersburg ging dazwischen, den Abpraller schob sein Vereinskollege Shirokov ins leere Tor. Kurz vor Ende der Partie nutzte der 30-Jährige einen erneuten Fehler von Maggio zum 3:0.

Neben Spanien am 10. Juni sind Kroatien am 14. und Irland am 18. Juni die weiteren Vorrundengegner in der Gruppe C. Russland trifft in der Gruppe A neben Tschechien auch auf Co-Gastgeber Polen (12. Juni) und Griechenland (16. Juni).

Doppelpack von Arnautovic

Österreich, das bei der Europameisterschaft nur die Zuschauerrolle bleibt, setzte sich dank eines Doppelpacks des Bremer Stürmers Marko Arnautovic gegen den EM-Co-Gastgeber Ukraine mit 3:2 durch.

Zlatko Junuzovic, ebenfalls SV Werder, brachte die Alpenrepublik in Front. Oleh Gusyev (Dynamo Kiew) gelang zwar zweimal der Ausgleich für die Ukrainer, doch in der Schlussminute erzielte Arnautovic den Siegtreffer.

Die Ukraine trifft am Montag, 11. Juni, in der Gruppe D auf Schweden und misst sich zudem in der Vorrunde mit England und Frankreich.

In der Zange: Ungarns Adam Szalai gegen die Tschechen Michal Kadlec und Tomas Sivok.

In der Zange: Ungarns Adam Szalai gegen die Tschechen Michal Kadlec und Tomas Sivok. picture alliance

Kadlec-Treffer reicht nicht

Trotz eines Treffers des Bundesliga-Profis Michal Kadlec hat die tschechische Fußball-Nationalmannschaft ihre EM-Generalprobe vor gut 17 000 Zuschauern verpatzt. Der 27-Jährige von Bayer Leverkusen konnte mit seinem verwandelten Elfmeter in der 25. Minute das 1:2 (1:1) in Prag gegen das nicht für die EM qualifizierte Ungarn nicht verhindern.

Balazs Dzsudzsak hatte die Gäste bereits in der sechsten Minute in Führung gebracht. Für die Entscheidung sorgte Adam Gyurcso zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit.

Neben Kadlec lief auch der Wolfsburger Petr Jiracek auf. Eingewechselt wurden der Berliner Roman Hubnik und der Nürnberger Tomas Pekhart. Der angeschlagene Spielmacher Tomas Rosicky fehlte noch. Der frühere Dortmunder Profi wurde geschont, soll bis zum EM-Start aber fit sein.

Für die zuvor vier Spiele ungeschlagenen Tschechen beginnt die EURO am 8. Juni in Breslau gegen Russland. Die weiteren Vorrundengegner in der Gruppe A sind am 12. und 16. Juni Griechenland und Polen.

Mexiko schlägt Bosnien-Herzegowina

In der Nacht zum Freitag traf Bosnien-Herzegowina im Test auf Mexiko. Die Bosnier traten mit den beiden ehemaligen Wolfsburgern Edin Dzeko und Zvjezdan Misimovic sowie dem Stuttgarter Vedad Ibisevic an. Giovani dos Santos nutzte nach sechs Minuten einen zu zentral abgewehrten Ball von Schlussmann Asmir Begovic direkt und brachte die Südamerikaner in Führung. Dzeko gelang nach 29 Minuten allerdings der Ausgleich. Danach entwickelte sich ein maues Spiel, das kaum noch Höhepunkte zu bieten hatte, daran änderte auch die Einwechslung von Damir Vrancic (Mainz) nichts. Als sich schon alles auf ein Remis eingestellt hatte, unterlief Stojan Vranjes in der dritten Minute der Nachspielzeit ein kapitaler Abwehrfehler, den der zuvor eingewechselte Javier Hernandez von Manchester United gekonnt bestrafte und den Mexikanern letztlich den 2:1-Sieg bescherte.

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