2. Bundesliga

Erleichtert, selbstkritisch: Fenin meldet sich zurück

Cottbuser spricht über seine Depressionskrankheit

Erleichtert, selbstkritisch: Fenin meldet sich zurück

Das Lachen ist zurück: Martin Fenin von Energie Cottbus will wieder angreifen.

Das Lachen ist zurück: Martin Fenin von Energie Cottbus will wieder angreifen. picture alliance

Fenin wirkte bei der Pressekonferenz zuversichtlich, er will nach Depressionserkrankung und Medikamentenmissbrauch nun wieder sportlich angreifen. "Ich will wieder dahinkommen, wo ich schon einmal war", lautete sein optimistischer Ausblick für die nahe Zukunft.

Auch über die Vergangenheit sprach Fenin. Er stellte klar, dass an der damaligen Situation kein anderer als er selbst die Schuld trüge. "Das war damals so, ich wollte es auch nicht wahrhaben, und es hat auch niemand in meinem Umfeld gemerkt", sagte Fenin. Die folgenden Wochen und Monate seien für ihn sehr schwer gewesen. Er dankte ausdrücklich allen Ärzten, Psychologen, seinem Verein und den vielen Fans, die ihn in dieser schweren Zeit unterstützt hätten.

Spielersteckbrief Fenin
Fenin

Fenin Martin

Auch seiner Familie dankte er ausdrücklich. "Am schlimmsten war das für meine Eltern, denen ich alles verdanke. Vielleicht hat meine Mutter etwas geahnt, so als mütterlicher Instinkt, aber es hat sie natürlich hart getroffen", erklärte Fenin, dessen Mutter selbst Ärztin ist.

Fenin nach Ärzte-Entscheidung "total erleichtert"

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Noch heute ist er glücklich über seinen Schritt an die Öffentlichkeit, dies sei eine Erleichterung für ihn gewesen. Auch dass er, obwohl krankgeschrieben, im Winter mit der Mannschaft ins Trainingslager nach Antalya reisen durfte, bezeichnete Fenin als wichtigen Schritt. "Ich war wieder im gewohnten Umfeld und jeden Tag mit der Mannschaft zusammen. Der Spaß am Fußball wurde mit jedem Tag größer." Schließlich gaben die Ärzte Grünes Licht für die Fortsetzung seiner Karriere, Fenin habe sich daraufhin "total erleichtert" gefühlt.

Bleibt die Frage: Wann sieht man Fenin wieder auf dem Platz? Trainer Rudi Bommer mahnt noch ein wenig zu Geduld. "Martin hatte sehr viel Trainingsrückstand, den musste er erst einmal aufholen. Sobald er mir ein Signal gibt, werde ich darüber nachdenken", erklärte der Coach am Mittwoch.

Das Zeichen ist aber wohl nicht mehr fern. "Ich warte noch einige Trainingseinheiten ab und werde am Samstag mit dem Trainer reden. Es macht aber nur Sinn, wenn ich wieder bei 100 Prozent bin und der Mannschaft helfen kann", sagte er selbst. "Wenn ich mich bis Samstag so gut fühle wie jetzt, sage ich, dass ich spielen will." Dann käme sogar schon eine Rückkehr beim Duell mit Fortuna Düsseldorf am Montag (20.15 Uhr) in Frage.