Bundesliga

Rot-"Sünder" Podolski stellt die Gegenfrage

Köln: Solbakken hofft auf Freispruch

Rot-"Sünder" Podolski stellt die Gegenfrage

Der entscheidende Griff: Kobiashvili gegen Podolski.

Der entscheidende Griff: Kobiashvili gegen Podolski. Getty Images

Es hätte der große Befreiungsschlag sein können für die Geißbock-Elf. Die Kölner gewannen das zum Sechs-Punkte-Spiel erklärte Duell gegen Hertha BSC mit 1:0, weil Christian Clemens in der 36. Minute genau richtig stand und den Ball mustergültig unter der Latte versenkte. Der Sieg der Domstädter war verdient, vor allem auch wegen der Leistung in der ersten Halbzeit, als sie die Berliner in deren Hälfte festnagelten. In dieser Phase war Podolski mit der auffälligste Kölner, der fast an jeder gefährlichen Aktion des FC beteiligt war.

Unglücklicherweise war der beste Torschütze der Solbakken-Elf auch an den Szenen des Spiels beteiligt, die hernach für die größten Diskussionen sorgten. Begonnen hatte das farbenfrohe Drama mit dem Tritt von Mato Jajalo gegen Levan Kobiashvili in der 66. Minute. Der Kroate war erst acht Minuten zuvor eingewechselt worden, als er dem Berliner von der Seite gegen das Schienbein sprang. Ein unschönes Foul, das im Rahmen des Regelwerks mit glatt Rot bestraft werden kann, da er die Verletzung des Gegners billigend in Kauf nahm. Angesichts der vorherigen Spielleitung des Unparteiischen Guido Winkmann war der Platzverweis aber dennoch überzogen.

Der gefoulte Kobiashvili konnte trotz dieser Attacke weiterspielen und sah in der 75. Minute wegen eines Fouls die Gelbe Karte. Nach diesem entwickelte sich ein wildes Rudel. Kobiashvili packte Podolski am Nacken, der Kölner riss sich vehement los, in dem er den Georgier mit beiden Händen wegschubste. Dabei neigte sich sein Kopf auch nach vorne. Von einem versuchten Kopfstoß und einem Würgegriff Podolskis konnte keine Rede sein. Schiedsrichter Winkmann jedoch interpretierte Podolskis Verhalten als mindestens unsportlich und stellte den bisher 16-maligen Torschützen mit der Roten Karte vom Feld.

Nicht nur Podolski verstand danach die Welt nicht mehr, seine Kollegen protestierten noch auf dem Platz heftigst gegen die Entscheidung, die Kölner Arena kochte vor Wut über die aus Sicht der Kölner Anhänger ungerechte Bestrafung ihres Lieblings. "Da war nichts", sagte Podolski nach dem Spiel. "Wenn immer die Frage gestellt wird, wie mit den Schiedsrichtern umgegangen wird, muss ich die Frage stellen, warum so schnell Rot gezeigt wird", ließ der Nationalspieler seinen Gedanken freien Lauf.

Der Kölner hofft nun auf Verständnis seitens des DFB: "Die Rote Karte war Wahnsinn, das war nicht einmal Gelb", sagte Solbakken: "Ich weiß nicht, wie man in Deutschland mit so etwas umgeht, aber es war eine große Fehlentscheidung und deshalb hoffe ich, dass Lukas nicht gesperrt wird."

Podolski bestätigt Wenger

Angesichts des Vorfalls ist es eine Utopie zu glauben, dass der Medienrummel um Podolski abebbt. Gerade erst schien der Hype etwas weniger zu werden, nachdem sein Abschied aus der Domstadt nach diesem Sommer wohl beschlossene Sache ist. Am Samstagabend äußerte sich Podolski erstmals zu den Spekulationen bezüglich einer Einigung mit dem FC Arsenal. "Es ist im Gegensatz zu den Meldungen der vergangenen Tage noch nichts entschieden. Wenn es was zu vermelden gibt, dann werde ich dies tun", sagte er.

Podolski fliegt vom Platz