Aus der Not der Verletzung von Torjäger Isa machte Union-Trainer Wassilev kurzerhand eine Tugend und krempelte sein Team auf einigen Positionen um. Statt des 4-4-2 beim Spiel in Mannheim (1:1) setzte Wassilev beim ersten internationalen Auftritt in der Geschichte des Vereins auf ein offensives 3-4-3. Neben Ristic rückten Chifon und Djurkovic in den Sturm. Auch in Mittelfeld und Abwehr stellte Wassilev auf einigen Positionen um, jedoch ohne dass seine Mannschaft Abstimmungsprobleme offenbarte.
Spieler des Spiels
Spielnote
Vilnrotter - Karjalainen , Okkonen , Kangaskorpi, Aalto - Wilson , Torkkeli, Ruhanen, Väisänen - Kovacs, Popovich
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Tehtaan kenttä |
| Zuschauer | 1.720 |
Union suchte von Beginn an sein Heil in der Offensive, doch zu oft waren die Flanken auf die beweglichen Stürmer zu ungenau und sichere Beute der kopfballstarken Innenverteidiger von Haka. Dazu schnappte die Abseitsfalle von Haka ein ums andere Mal zu, allein im ersten Abschnitt liefen Ristic und Co. fast ein Dutzend mal in die Falle. Der finnische Serienmeister kam in der ersten Hälfte nur einmal vor das Tor von Union-Keeper Beuckert, doch das reichte den biederen Finnen um das 1:0 zu erzielen. Ernemann legte den Ungarn Kovacs elfmeterreif im Strafraum und der mazedonische Schiedsrichter entschied auf Strafstoß. Den Versuch von Popovich konnte „Elfmetertöter“ Beuckert parieren, doch im Nachschuss musste er sich dann Väisänen geschlagen geben. In der Folgezeit kam Union zwar zu einer Vielzahl guter Ansätze, doch die Schüsse waren zumeist sichere Beute für Haka-Torwart Vilnrotter. Einzig bei einem Schuss von Djurkovic hatte der Schlussmann Glück, dass der Ball knapp am langen Eck vorbeiging.
Nach der Pause schien es, als wollten die Gastgeber etwas offensiver zu Werke gehen, doch dieser Elan verpuffte schnell. Doch auch den "Köpenickern" schien etwas die Kraft zu fehlen, das Tempo der ersten Halbzeit beizubehalten. Nach einer knappen Stunde brachte Wassilev dann den Spanier Fiel. Dessen Einwechslung wirkte sich belebend auf das Offensivspiel der Berliner aus. In der 70. Minute war es dann auch Fiel, der mit einer präzisen Flanke von der linken Torauslinie Ristic bediente, der keine Mühe hatte, aus kurzer Distanz zum Ausgleich einzunicken. Mit dem Unentschieden schienen beide Mannschaften dann auch zufrieden zu sein, in den letzten Minuten gab es kaum erwähnenswerte Aktionen auf beiden Seiten.
Dank einer von der ersten bis zur letzten Minute konzentrierten und disziplinierten Leistung schufen sich die Zweitliga-Kicker von Union Berlin eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel in der kommenden Woche. Im Verlauf der 90 Minuten war nie ein Klassenunterschied zwischen dem Zweitliga-Aufsteiger und dem finnischen Meister der letzten drei Jahre zu erkennen, und wenn, dann waren es die Berliner, die einem verdienten Sieg näher waren.
