Während der eine Teil des Teams einen Trainingsplan für die Sommerpause erhielt, bekam der andere nichtsahnend einen ablehnenden Bescheid auf Weiterbeschäftigung. Neun Akteuren wurde mitgeteilt, dass mit dem Finanzhaushalt ihre Vertragsverlängerung nicht darstellbar sei, so der Vorstandsvorsitzende Matthias Klemens.
In Regensburg kann (will) man sich die Spieler, die zum Teil in der Gehaltsliste ganz oben standen, nicht mehr leisten. Die Opfer des Sparkurses sind Kapitän Maul, Binder, Jarosch, Hörnig, Schlauderer, Erfen, Gambo, Schäffer und Ersatzkeeper Kronholm. Sie alle bekamen kein neues Angebot für eine Vertragsverlängerung. "Wir wollen den Verein weiterhin konsolidieren und keine Neuverschuldung aufbauen", heißt es in einem Beschluss der Vereinsführung und des Kontrollgremiums der Jahn-Kapitalgesellschaft. Hauptgrund dafür ist, dass die finanzielle Bereitschaft der Investoren merklich zurückging, da es anscheinend seitens der Stadt mit dem geplanten Stadionneubau nicht voran geht. Die Lizenz sei indes nicht in Gefahr, betont Klemens.
Für Trainer Markus Weinzierl stellt sich das Zukunftsszenario nun als ziemlich düster dar. "Es droht alles auseinanderzubrechen." Die Entscheidungen gegen die Spieler hätten ihn tief getroffen, macht Weinzierl keinen Hehl aus seinen Gefühlen. "Das ist das Schlimmste, was uns passieren konnte." Auch Franz Gerber sieht die Weiterentwicklung als "hochgradig gefährdet". Es sei sehr schade, weil man seit zwei Jahren sportlich erfolgreich arbeite, so der Sport-Geschäftsführer. Doch muss auch er sich den wirtschaftlichen Zwängen beugen.
Heinz Reichenwallner