Handball

Keine Zweitligalizenz für den DHC Rheinland

Der DHC legt Einspruch ein

Keine Zweitligalizenz für den DHC Rheinland

Für den DHC Rheinland und Trainer Wandschneider kommt es knüppeldick: Auch für die Zweite Liga erhält der Club keine Lizenz.

Für den DHC Rheinland und Trainer Wandschneider kommt es knüppeldick: Auch für die Zweite Liga erhält der Club keine Lizenz. imago

In einer am Dienstag verschickten Pressemitteilung der Lizenzierungskommission heißt es nun: "Eine Lizenzerteilung ist nach den von allen Bewerbern für die 2. Handball-Bundesliga einzuhaltenden Vorgaben nicht möglich, wenn über das Vermögen eines Antragstellers das Insolvenzverfahren eröffnet wurde und damit nach den Lizenzierungsrichtlinien die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nicht gegeben ist." Eine von den Vorgaben der Lizenzierungsrichtlinien abweichende Sonderregelung könne aufgrund der zu beachtenden Gleichbehandlung nicht erfolgen.

DHC will Einspruch formulieren

Die Verantwortlichen des Tabellenletzten, die der Lizenzvergabe bis zuletzt optimistisch entgegengeblickt hatten, wollen nun gegen die Entscheidung vorgehen. Der vorläufige Insolvenzverwalter des Klubs, Dirk Andres, vertritt eine andere Rechtsauffassung und hatte bereits rechtliche Schritte angekündigt. "Ich kann die Entscheidung der Kommission nicht nachvollziehen, weil wir sämtliche Unterlagen und Sponsorenzusagen eingereicht haben", sagte Andres dem SID.

Handball-Bundesliga (HBL) - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
HSV Hamburg HSV Hamburg
52
2
THW Kiel THW Kiel
47
3
Rhein-Neckar Löwen Rhein-Neckar Löwen
45
TSV Bayer Dormagen - Vereinsdaten
TSV Bayer Dormagen
mehr Infos

Laut Andres sei die Insolvenz bis zum 9. oder 10. Juni beendet und der Verein wirtschaftlich wieder gesund, da alle Sponsoren ihre ausstehenden Zahlungen für diese Saison zugesichert hätten. "Wir werden unseren Einspruch schriftlich innerhalb der einwöchigen Frist formulieren", schlussfolgerte der Insolvenzverwalter.

DHC-Pressesprecher Detlev Zenk wiederum ließ verlauten, dass das Liga-Präsidium am 19. April tagen wird, um über den Einspruch zu beraten. Werde dieser abgelehnt, sei auch ein Anruf des HBL-Schiedsgerichts durchaus im Bereich des Möglichen.

Es fehlen 350.000 Euro

Für das aktuelle Bundesliga-Schlusslicht war es eng geworden, nachdem der Namensgeber der Halle, HR-Commitment, bankrott gegangen war. Ein Loch von geschätzten 350.000 Euro klaffte plötzlich im Saisonetat und da DHC-Geschäftsführer Heinz Lieven in der Kürze der Zeit keinen neuen Sponsors finden konnte, wurde der Gang vor das Amtsgericht unvermeidlich. Die Aufnahme des Insolvenzverfahrens besiegelte letzten Endes den Bundesliga-Abstieg des Nachfolgevereins von TSV Bayer Dormagen.

Im Falle des Lizenzentzuges für die Zweite Liga würde der Dormagener Handballverein aufgelöst werden und die Lizenz an den Hauptverein Bayer Dormagen übergehen. Sponsor Bayer schloss die Neugründung einer GmbH allerdings aus.

Der DHC will auch weiterhin den Spielbetrieb in der Bundesliga aufrecht erhalten, hat bis jetzt jedoch bei 28 Partien nur magere fünf Siege eingefahren und die restlichen Spiele verloren.