Paderborn: Kellermann (3) - Kushev (3), Bollmann (3,5), Krösche (3,5) - Karpowicz (2,5), Valchinov (3,5) - Macak (4), Saric (3), Litimba (3,5) - Gerov (3,5), N'Tsika (3) München: Kahn (3) - Kuffour (3), Sforza (3), Linke (4) - Salihamidzic (3), Niko Kovac (3), Fink (2,5), Tarnat (4) - Santa Cruz (2), Jancker (2,5), Zickler (2) Eingewechselt: 61. Canale für Saric, 76. Devoli für Litimba, 86. Becker für Krösche - 54. Hargreaves (3) für Sforza, 76. Pizarro für Jancker und Elber für Santa Cruz Schiedsrichter: Aust (Köln), Note 3, hatte mit der leicht zu leitenden Partie keine Probleme Tore: 0:1 Jancker (6.), 0:2 Santa Cruz (23.), 0:3 Zickler (51.), 0:4 N. Kovac (65.), 0:5 Zickler (71.), 1:5 Karpowicz (89.) Zuschauer: 24.000 Gelbe Karten: N'Tsika, Saric - Jancker, Linke, Tarnat Besonderes Vorkommnis: Kahn (Bayern München) hält Foulelfmeter von Valchinov (84.)
Auf zahlreichen Positionen verändert präsentierte Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld sein Team nach der Supercup-Pleite gegen Liverpool am Freitag in Monaco ( 2:3 ). So fehlten Sagnol und Lizarazu, die mit der französischen Nationalelf auf Länderspielreise waren. Sforza ersetzte Thiam (Muskelverletzung) auf der zentralen Abwehrposition, Kuffour spielte für Robert Kovac. Auch Fink, Tarnat und Santa Cruz bekamen wieder einmal eine Chance von Beginn an. Die Ostwestfalen mussten wie befürchtet auf ihre zentrale Figur, den angeschlagenen Bulgaren Pavel Dotschev, verzichten.
Die Anfangsnervosität des Drittligisten nutzte der Meister in den ersten Minuten gleich zur Führung. Nachdem Zickler in der fünften Minute noch freistehend aus halblinker Position verzogen hatte, machte es Jancker Sekunden später besser. Fink hatte Salihamidzic auf dem rechten Flügel angespielt. Die Flanke des Bosniers brauchte Jancker nur noch einzunicken. Die Gellhaus-Schützlinge verdauten den Schock relativ gut und machten sich zwischen Minute zehn und 20 einige Male frech in Richtung Bayern-Tor auf. Als der Kongolese NTsika nach einem Zweikampf mit Sforza im Strafraum fiel, bekam er von Schiedsrichter Aust (Köln) zu Recht die Gelbe Karte wegen einer Schwalbe (16.) gezeigt. Die Hoffnungen der Fans auf eine weitere Pokalsensation erhielten jedoch im weiteren Spielverlauf keine weitere Nahrung. Im Gegenteil: Sforza hebelte mit einem Steilpass nach 23 Minuten die komplette Hintermannschaft der 07er aus. Santa Cruz ließ sich die Chance nicht entgehen - 0:2. Danach konnte der Herausforderer das Spiel wieder einigermaßen offen gestalten. Allein die Bayern waren torgefährlicher. Vor allem Jancker hatte bei seinem Seitfallzieher kurz vor der Pause das dritte Tor auf dem Fuß. Dieses wollten die Süddeutschen nach Wiederanpfiff mit aller Macht nachlegen. Zickler (47.) und Niko Kovac (48.) scheiterten noch freistehend am guten Kellermann, doch in der 51. Minute machte es der Ex-Dresdner besser. Jancker hatte Zickler auf die Reise geschickt, dieser spielte seine Schnelligkeit aus und verwandelte clever zum 0:3. In regelmäßigen Abständen schraubte der FC Bayern im Anschluss das Ergebnis noch nach oben. Zunächst traf Niko Kovac nach Pass von Santa Cruz (65.), wenig später erhöhte Zickler durch einen wuchtigen 14-Meter-Schuss nach Paderborner Einladung auf 5:0 (71.). In der Schlussphase brachte Trainer Hitzfeld auch noch seinen Paradesturm Elber und Pizarro. Turbulent wurde es jedoch auf der Gegenseite. Zunächst parierte Oliver Kahn einen Foulelfmeter von Valtchinov (81., Tarnat an Gerov), Sekunden später krachte ein Weitschuss von Canale aus 20 Metern an die Querlatte. In der 89. Minute dann der verdiente Lohn für die Mühe: Canale schickte Karpowicz, der den herausgeeilten Kahn per Kopf überlistete. Der SC Paderborn zeigte also jede Menge Moral in diesem ungleichen Kampf, steckte nie auf, hatte jedoch gegen einen abgeklärten FC Bayern nicht den Hauch einer Chance.