Die einstigen Kollegen sind längst in Fußball-Rente - Sejna, seit März 38 und der älteste Spieler der 2. Liga, steht immer noch im Tor. Im Sommer kehrte der Keeper nach einer Odyssee (TeBe Berlin, Sachsen Leipzig, RW Essen, LR Ahlen, Union Berlin, Yesilyurt, Ingolstadt) zurück zu den Wurzeln - und am Samstag ins Tor. "Meine Karriere war in den letzten Jahren ein Auf und Ab", verkündet Sejna, "aber das Spiel in Frankfurt bin ich ruhig angegangen. Mein Puls war niedrig, in meinem Alter ist man nicht mehr nervös."
SMS von Maikel Aerts: "Gut gemacht"
Auf die mindestens vierwöchige Zwangspause von Stammkeeper Maikel Aerts (34), dessen Anriss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie vorerst konservativ behandelt wird, hatte Markus Babbel mit der Beförderung Sejnas reagiert. "Sascha Burchert war etwas enttäuscht", berichtete der Coach am Sonntag. "Für mich war das eine Bauchentscheidung." Offenbar die richtige. "Sejnas Leistung war einwandfrei", lobte Babbel. Aerts schickte seinem Vertreter eine anerkennende SMS ("Gut gemacht."). Und Sejna konstatierte: "Ich hatte gut zu tun und war von Anfang an drin im Spiel."
Spielersteckbrief Niemeyer
Spielersteckbrief Sejna
Auch Babbels Maßnahme, Adrian Ramos (24) trotz erkennbarer Müdigkeit auf dem Feld zu lassen, zahlte sich aus. Der Kolumbianer, zuvor eineinhalb Wochen mit dem Nationalteam zu zwei Länderspielen gegen Ecuador und die USA in Nordamerika unterwegs, "war am Anschlag", gestand Babbel. "Ich hatte überlegt, ihn auszuwechseln." Er tats nicht - und konnte nach Ramos Tor frohlocken.
"Das sind die Big Points, die man machen muss, wenn man aufsteigen will", befand Peter Niemeyer (26). Der Favorit hält vor dem Spitzenspiel gegen Greuther Fürth am Freitag Kurs. Seit der Saison 1996/97 ist jedes Team, das die ersten acht Spiele ungeschlagen blieb, aufgestiegen.
