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Nur Krahn überwindet Burmeister

Pokalfinalpremiere in Köln vor Europa-Rekord-Kulisse

Nur Krahn überwindet Burmeister

Na also, es geht doch: Duisburgs Kapitänin Inka Grings gratuliert Siegtorschützin Annike Krahn.

Na also, es geht doch: Duisburgs Kapitänin Inka Grings gratuliert Siegtorschützin Annike Krahn. picure-alliance

Die Rollenverteilung des erstmals in Köln ausgetragenen Endspiels war von Beginn an klar: Duisburg, Titelverteidiger, dreifacher Pokalsieger und Vizemeister, galt gegenüber dem Überraschungsfinalisten Jena, das die Spielzeit in der Liga als Achter abschloss, als haushoher Favorit.

Der FCR war mit Nationalspielerinnen (Holl, Bresonik, Krahn, Popp, Laudehr, Grings, Maes) gespickt. Auf Seiten des USV war vor allem Afrikas Fußballerin des Jahres, Genoveva Anonma, zu beachten.

Wie erwartet, diktierte Duisburg vor der Europa-Rekord-Kulisse von 26.282 Zuschauern sofort das Geschehen und stürzte Jenas Abwehr von einer Verlegenheit in die andere. Laudehr (3.) und Grings (4.) standen schon nach wenigen Minuten dicht vor dem 1:0, nach einem Handspiel von Julia Arnold im Strafraum blieb der Pfiff von Schiedsrichterin Riem Hussein aus (6.).

Viel ging beim FCR über rechts. Mit der deutlich besseren Spielanlage blieb der Titelverteidiger klar am Drücker, aber mit Glück und Geschick überstand USV die erste Angriffswelle des Titelverteidigers unbeschadet und konnte sich nach einer Viertelstunde etwas vom Druck des Gegners befreien.

Die Thüringerinnen standen in der Folge etwas höher, ohne selbst mit Offensivaktionen an der Partie teilzunehmen. Immerhin aber gelang es zunächst bis auf einen Kopfball Bresoniks (18.) weitere Möglichkeiten der Rheinländerinnen zu verhindern, bei denen nun vor allem das Spiel in die Spitze krankte.

Nach zehn Minuten Leerlauf erhöhten Grings & Co. wieder die Schlagzahl, Burmeister verhinderte gegen die freistehende Maes mit einer tollen Reaktion den Rückstand (28.). Wieder die Belgierin verzog aus halbrechter Position aus der Drehung (32.).

Jena kam nun gar nicht mehr hinten raus. Die überragende Nummer 1 des Underdogs hielt ihr Team weiter im Spiel: Nach Osters Hereingabe lenkte Burmeister einen Kopfball von Grings mit einer Glanzparade an die Latte (38.) und blieb gegen die Torjägerin auch Sekunden vor der Pause Siegerin.

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Wie die erste Halbzeit geendet hatte, begann die zweite - mit Einbahnstraßenfußball des FCR. Und die Bemühungen des Favoriten, bei dem nun Bresonik häufiger ins Mittelfeld vorrückte, wurden bald von Erfolg gekrönt: Im Anschluss an einen Freistoß flankte Popp aus der Drehung butterweich auf den Kopf von Krahn, die aus sechs Metern ins rechte Eck einköpfte (51.).

Oster vergab nach Bresoniks tollem Solo das 2:0 (55.), ehe es auf der Gegenseite immerhin den ersten - wenn auch harmlosen - Torschuss von USV durch Anonma zu verzeichnen gab (56.).

An der Überlegenheit Duisburgs änderte sich trotz des Willens von Jena, sich mehr in die Offensive zu wagen, nichts. Jedoch ließen es die Schützlinge von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg vor allem beim finalen Pass an der Präzision fehlen.

Bresonik strahle bei zwei direkten Freistößen Gefahr aus (73., 75.), ehe der Außenseiter in der Schlussphase mit dem Mute der Verzweiflung auf der Suche nach dem Zufallstreffer war. Doch mehr als ein Schüsschen der eingewechselten Schmutzler (80.) sollte USV nicht gelingen, vielmehr ließen Grings per Lattenknaller aus acht Metern (86.) und Maes, die an Burmeister scheiterte (88.), bei zwei Großchancen die Entscheidung liegen.

Am Ende reichte es auch so, der FCR durfte nach 2009 erneut den Pokal hochhalten. Duisburg: Holl – Wensing (90.+1 Himmighofen), Bresonik, Krahn, Popp – Oster (63. Knaak), Kiesel (57. Ando), Hegering, Laudehr – Grings, Maes

Jena: Burmeister – Höfer, Radtke, Julia Arnold, Milde – Seiler (69. Schmutzler), Ndoumbouk, Utes – Hartmann – Sylvia Arnold, Anonma

Schiedsrichterin: Riem Hussein (Bad Harzburg)
Tor: 1:0 Krahn (51.)
Zuschauer: 26.282
Rote Karten: keine
Gelb-Rote Karten: keine
Gelbe Karten: Ando – Ndoumbouk, Höfer, Radtke