Bundesliga

"Van the Man" setzt Ausrufezeichen

Hamburg: Richtige Antwort für alle Skeptiker

"Van the Man" setzt Ausrufezeichen

Kam, sah - und traf im Doppelpack: Ruud van Nistelrooy bewies in Stuttgart seinen Torriecher.

Kam, sah - und traf im Doppelpack: Ruud van Nistelrooy bewies in Stuttgart seinen Torriecher. imago

In Stuttgart war der VfB nach dem Ausgleich von Träsch (55.) am Drücker, drängte auf eine Fortsetzung seiner beeindruckenden Siegesserie unter Trainer Christian Gross. Da schickte HSV-Coach Bruno Labbadia als Joker Tesche und - zum zweiten Mal nach seinem Kurzeinsatz in Köln - eben van Nistelrooy aufs Feld - und bewies damit ein glückliches Händchen. Zehn Minuten später verlängerte Tesch einen Freistoß von Rozehnal per Kopf auf den Torjäger - und der schob - sträflich alleingelassen - aus acht Metern flach zur Hamburger Führung ins Netz ein. Keine zwei Minuten später bewies "Van the Man" erneut, dass er das Toreschießen nicht verlernt hat: Nach einem Doppelpass zwischen Berg und Tesche setzte er mit seinem zweiten Bundesligatreffer prompt noch eins drauf.

"Ich denke, ich kann eine Halbzeit spielen", hatte van Nistelrooy vor der Partie gesagt. So viel war gar nicht nötig: Um den zuletzt starken Stuttgartern den Schneid abzukaufen, reichten 25 Minuten. "Ich bin auch selbst ein bisschen überrascht. Beim Warmlaufen habe ich schon auf die Uhr geguckt und gedacht, dass es Zeit ist, dass ich reinkomme", sagte der Niederländer nach dem Spiel bei "Sky" und ergänzte: "Ich war sehr motiviert und habe dem Trainer gesagt, dass ich bereit bin, mehr Minuten zu bekommen."

Und er ließ noch lobende Worte für seinen neuen Verein und das Umfeld folgen: "Es ist alles sehr nett: die Leute, meine neuen Kollegen, die Fans. Ich fühle mich sehr wohl. Darum bin ich gleich nach dem Tor zu unseren Fans gelaufen. Es war schön, etwas zurückzugeben." Schon in der letzten Woche hatte der Top-Stürmer die Bundesliga gelobt: "Man sieht, dass große Fußballspieler mittlerweile auch in die Bundesliga kommen. Und ich denke, da werden in Zukunft noch mehr kommen." Für ihn sei die höchste deutsche Spielklasse eine "neue Erfahrung". Einen Einsatz in der Startelf will der lange wegen einer Meniskus-OP und zuletzt wegen einem Muskelfaserriss in der Wade gehandicapte 33-Jährige nicht übers Knie brechen. Dass er im aktuellen HSV-Gefüge (noch) die Jokerrolle innehabe, liege im Plan.