Personal : Kölns Trainer Lienen nahm gegenüber dem 1:4 in Leverkusen drei Änderungen vor: Für Cichon (Stressbruch im Wadenbein), Scherz (Muskelfaserriss im Hüftbeuger) und Sichone (Gelb-Sperre) begannen Kurth (nach Grippe), Bulajic und Voigt. Kaiserslautern im Vergleich zum 0:0 in Prag mit vier frischen Kräften: Bjelica, Klos (beide international für den FCK nicht spielberechtigt), Lokvenc und Buck rückten anstelle von Schjönberg, Ratinho, Marschall und Pettersson ins Team.
Der 22. Spieltag auf einen Blick
Taktik : Kölns Keller, der Cichon als Libero ersetzte, agierte mit den Manndeckern auf einer Linie. Diese übergaben die Lauterer Spitzen, bei Standards war Bulajic dem kopfballstarken Lokvenc zugeteilt. Das Spiel der Gastgeber war auf Konter ausgerichtet: Sie zogen sich komplett in die eigene Hälfte zurück, um ihre eigenen Angriffe über die Außen zu fahren. Nach Scherz' Ausfall gab es dort eine Umstellung: Timm kam diesmal über die rechte Seite.
Kaiserslautern reagierte auf den Drei-Mann-Sturm der Kölner: Strasser wurde von der linken Bande in die Manndecker-Position zurück gezogen. Die rochierenden FC-Spitzen wurden übergeben. Ziel der Lauterer war es, über Buck in den Rücken der Abwehr zu kommen oder zentral auf die schnellen Spitzen zu spielen.
Spielverlauf : Köln hatte damit Schwierigkeiten, bekam die Angreifer und Buck nicht in den Griff. Folgerichtig fiel das 0:1 über rechts, als Voigt ein Stellungsfehler unterlief, den Buck zur Vorlage nutzte. Lautern provozierte durch frühes Stören viele Ballverluste der Hausherren. Die FC-Spitzen waren auf sich alleine gestellt, da aus dem Mittelfeld wenige Pässe (an)kamen: Lottner hatte das Spiel nicht im Griff. Die Gäste beherrschten die Partie, waren ballsicher, kamen nur kurz vor der Pause in Bedrängnis.
Das Bild änderte sich nach dem Wechsel kaum. Obwohl Lautern sich zurück zog, entwickelten die Kölner kaum Torgefahr. Vor allem, weil ihre hohen Bälle gegen Lauterns kopfballstarke Abwehr kein probates Mittel waren. Ausnahme: Arweladses Großchance nach Timms Zuspiel (50.).
Fazit : Verdienter Sieg für Kaiserslautern, das spielerisch stärker war und die reifere Elf stellte. Der 1. FC Köln offenbarte vor allem spielerische Defizite.
Von Uli Gerke und und Stephan von Nocks