2. Bundesliga

Demirtas: "Der Frust ist riesengroß"

Karlsruhe: Schupp-Effekt verpufft

Demirtas: "Der Frust ist riesengroß"

Frustriert: Karlsruhes Neuzugang Christian Demirtas stand zuletzt auf dem Abstellgleis, gibt aber nicht auf.

Frustriert: Karlsruhes Neuzugang Christian Demirtas stand zuletzt auf dem Abstellgleis, gibt aber nicht auf. imago

Um die schlechte Außendarstellung des neuen Präsidiums immer wieder ins richtige Licht zu rücken werden unnötig Energien vergeudet, und auch Nebenkriegsschauplätze wie die Verpflichtung Serhat Akins, den Trainer Schupp angeblich nicht wollte, kosten Potenzial. "Auf dem Platz konzentriert man sich auf das Spiel, denkt nicht daran, dass nicht alles harmonisch ist." Routinier Michael Mutzel will kein Alibi suchen. Niederlagen wie in Rostock sind für ihn "deprimierend, aber wir müssen da irgendwie wieder raus. Uns fehlt vorne die Durchschlagskraft und hinten machen wir immer Fehler. In der Aufstiegssaison hätten wir dieses Spiel nie verloren."

Die Fehler ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison: Regelmäßige Aussetzer in der Defensive, vergebene Chancen in der Offensive. Der Kader ist qualitativ und quantitativ nicht so besetzt, dass ein leistungsfördernder Konkurrenzkampf entbrennt.

Trotzdem wurde Neuzugang Christian Demirtas aufs Abstellgleis befördert. Und das, obwohl der Ex-Mainzer die Erfahrung von 52 Erst- und 24 Zweitligaeinsätzen aufweist. Beim Auswärtssieg in München, einem von drei Saisoneinsätzen, gehörte der ruhige Typ zu den Besten, war aber kurz danach nur zweite Wahl. "Der Frust ist riesengroß", bekennt Demirtas. "Ich trainiere seit Wochen sehr gut, bin richtig gut drauf." Zuletzt reichte es am 12. Spieltag gegen Union Berlin zu einer späten Einwechslung.

Demirtas bezeichnet sich zwar als "Kämpfertyp, aber wenn es weiterhin so läuft, muss man sich ernsthafte Gedanken machen". Gut möglich aber, dass Schupp ihm am Freitagabend eine Chance in der Startelf gibt.

Apropos Schupp: Trotz allen Engagements, der Trainerwechsel von Ede Becker zu ihm ist verpufft. Aufgrund des kleinen, eher mittelmäßig besetzten Kaders hat der 43-Jährige nur wenige Möglichkeiten, etwas ins Positive zu verändern. Zudem setzten die Badener zu sehr auf die spielerischen Fähigkeiten, lassen sich von kämpferisch orientierten Teams - wie zuletzt in Rostock - zu leicht die Butter vom Brot nehmen.

Gegen Koblenz wird Matthias Langkamp fehlen. Der Innenverteidiger musste das Training am Mittwoch aufgrund erneuter Probleme an der Achillessehne abbrechen und wird sich am 1. Dezember einer Operation unterziehen. Auch Dino Drpic (Erguss im Knie) und Sebastian Langkamp (nach einem Schlag auf den Fuß) hatten zuletzt mit Problemen zu kämpfen. Beide werden aber wohl rechtzeitig fit.