Bundesliga

Der Angriff

VfB Stuttgart: Khedira wieder im Training

Der Angriff

VfB Stuttgart: Mario Gomez und Martin Lanig

Auf der Überholspur: Mario Gomez und Martin Lanig bejubeln das späte 1:0 gegen den HSV. imago

Im defensiven Mittelfeld muss der Coach noch zwischen Khedira und dessen Stellvertreter Martin Lanig entscheiden. Beim Trainingsspielchen am Mittwoch stand der nach einer Knie-Operation wiedergenesene U-21-Nationalspieler in der B-Elf.

Irgendwie läuft es richtig rund derzeit beim VfB. Und so stellt sich die Frage: Was ist noch drin in dieser Saison? Seit dem offensichtlich heilsamen 0:4 in Bremen stehen drei Siege in Serie zu Buche, darunter gegen die direkten Konkurrenten Hertha und HSV. Damals, am 15.März, wurde Babbels Spielern aufgezeigt, was passiert, wenn sie den Anweisungen ihres Chefs nicht Folge leisten. Der Coach fordert nicht Siege, sondern "bedingungslosen Kampf über 90 Minuten". Das war damals in Bremen nicht der Fall. Doch seine kickenden Angestellten kehrten sofort in die Spur zurück. Denn Babbel weiß, dass seine Truppe nur ganz schwer zu schlagen ist, wenn diese spielfreudig attackiert. Sechsmal schossen Gomez und Co. in bisher 27 Saisonspielen kein Tor. Fünfmal davon stand Armin Veh als Chef an der Außenlinie, nur einmal - eben in Bremen - Markus Babbel. Im Gegensatz dazu hielt Jens Lehmann zehnmal seinen Kasten sauber, sechsmal davon unter Babbel.

Jens Lehmann

Hielt zehnmal seinen Kasten sauber: Jens Lehmann. imago

Es kann noch was werden mit dem ultimativen Angriff. Verbal lässt sich keiner das Wort Meisterschaft entlocken, doch neben dem Personal sprechen noch folgende Punkte für ein erfolgreiches Frühjahr.

Das Restprogramm: Wolfsburg kommt noch nach Stuttgart, bei den Bayern ist der letzte Saisonauftritt - zwei Schlüsselspiele. Sollte der VfL nicht besiegt werden, geht es eine Woche später auf Schalke wenigstens darum, Platz5 zu sichern. Die Heimspiele gegen Frankfurt und Cottbus erscheinen machbar, die Auswärtshürden Köln und Bielefeld sind hoch aber überwindbar.

Die Konzentration: Durch das Ausscheiden im UEFA- und DFB-Pokal (gegen Titelverteidiger St.Petersburg und FCBayern) können sich die Stuttgarter voll auf die restlichen sieben Punktspiele konzentrieren.

Die mentale Stärke: Thomas Hitzlsperger und seine Kollegen glauben nach der unterdurchschnittlichen Hinrunde wieder an sich, probieren es bis zum Schluss, drei Punkte zu behalten. Dass in Bochum und gegen Hamburg zuletzt die Siegtreffer kurz vor bzw. in der Nachspielzeit fielen, war kein Zufall.

Es gibt natürlich auch Gefahren. Gelbsperren beispielsweise: Nicht weniger als acht Akteure (Delpierre, Gebhart, Gomez, Hitzlsperger, Khedira, Lanig, Lehmann und Marica) sind nach der nächsten Verwarnung zum Zusehen verurteilt. Markus Babbel wünscht sich einen Abbau - nach und nach. Doch kann es auch passieren, dass mal drei oder mehrere Spieler ausfallen. Dann sähe das VfB-Spiel plötzlich ganz anders aus.

Martin Messerer