Personal: Leverkusens Trainer Daum veränderte sein Team gegenüber der Partie gegen Lautern auf zwei Positionen: Für Zivkovic spielte Reeb und Ponte für Brdaric. Kiew, das in der Meisterschaft zuletzt heftig rotiert hatte, trat gegenüber dem Spiel bei Lazio Rom auf drei Positionen umbesetzt an: Mamedow ersetzte Gerassimenko, Kossowski spielte für Karmilzew und Konowalow an Stelle von Fedorow.
Taktik: Leverkusen begann erneut mit einer veränderten Grundformation, diesmal ließ Trainer Daum im 3-4-3-System antreten. Vor der Dreier-Abwehrkette, die Kiews Spitzen im Raum übernahm, sicherten im Mittelfeld Emerson und Ramelow zuallererst die Zentrale ab, während die beiden Außen, Schneider (rechts) und Beinlich (links) bei Ballbesitz zusätzlich die Flügelstürmer Ponte (rechts) und Neuville (links) in der Offensive unterstützten. In Kiews Abwehrkette ließ sich meist Waschtschuk zurückfallen, während Golowko Kirsten nicht von der Seite wich. Aus dem sehr variablen Mittelfeld rückte stets ein Spieler bei Ballbesitz mit in die Spitze.
Spielverlauf: Bayer begann gewohnt druckvoll, ohne zunächst das enorme Tempo aus dem Heimspiel gegen Lazio Rom zu entwickeln. Die Gastgeber kontrollierten zwar das Geschehen, und Kirsten, der sich immer wieder der Bewachung Golowkos entziehen konnte, kam mehrfach in aussichtsreicher Position in Ballbesitz, es fehlte Leverkusen jedoch (noch) an der letzten Entschlossenheit zum Torerfolg. Die Ukrainer hingegen nutzten die Freiräume im Mittelfeld, die Leverkusen gewährte, zogen sodann ein sicheres Kombinationsspiel auf und versuchten (allerdings zu harmlos), langen Bällen in die Spitze nachzurücken.
Nach der Pause gab Bayer, nun mit Hejduk statt dem schwachen Neuville, mächtig Gas. Zudem wirkten Daums Umstellungen (Hejduk über rechts, Ponte über halblinks, Beinlich zusätzlich über links) enorm belebend. Logische Konsequenz: die Führung durch Kirsten (52.). Doch sofort nahm Leverkusen das Tempo wieder aus der Partie und brachte sich durch unkonzentrierte Spielweise selbst in Bedrängnis, was Kiew sofort ausnutzte und wie aus dem Nichts zum Ausgleich kam.
Fazit: Leverkusen brachte sich mit fahrlässiger Chancenauswertung und einer Unachtsamkeit selbst um den Sieg.
Aus Leverkusen berichten Karl- Heinz Heimann und Frank Lußem