2. Bundesliga

TuS: Totgesagte leben länger

Koblenz: Zuversicht statt Depression

TuS: Totgesagte leben länger

Koblenz: "Es hat Klick gemacht": Fatmir Vata nimmt eine Schlüsselrolle im Rapolderschen System ein.

"Es hat Klick gemacht": Fatmir Vata nimmt eine Schlüsselrolle im Rapolderschen System ein. picture alliance

Was sich nach Normalität bei einem Zweitligisten anhört, war bei der TuS über Monate nicht der Fall. Zwischenzeitlich hatte der Coach gerade einmal 14 Akteure beisammen, hangelte sich Rapolder von Woche zu Woche. Das liegt gar nicht lange zurück, scheint aber inzwischen ganz weit weg.

Nicht nur, dass der Kader fast vollzählig ist, vor allem Leistungsträger wie Goran Sukalo oder Fatmir Vata haben nach langen Verletzungen ihren Rhythmus wieder gefunden und geben der zwischenzeitlich verunsicherten Mannschaft Halt. Konsequenz: Vier Siege in Folge, statt Depression herrscht Aufbruchstimmung.

Vata nimmt Schlüsselrolle ein

"Es hat Klick gemacht", versucht Oldie Vata (37) den Wandel zu erklären, der vor allem in den Köpfen stattgefunden hat. "Wir wussten immer, dass wir eine gute Mannschaft haben", ist der Albaner so etwas wie der Bruder im Geist des Trainers. Und nicht nur das: Der Angreifer nimmt eine Schlüsselrolle im Rapolderschen System ein.

Der Coach hält zufrieden fest, "dass nun endlich die Automatismen greifen". Immer wieder lässt der 50-Jährige einstudieren, aus einer stabilen Abwehr schnell vors Tor und zum Abschluss zu kommen, "wir ernten in taktischer Hinsicht jetzt, was wir in den vergangenen eineinhalb Jahren gesät haben".

""Es macht keinen Spaß, wenn der Trainer immer auf den Putz hauen muss."

Uwe Rapolder

Mit der zurückeroberten Selbstsicherheit wächst bei der TuS die Zuversicht, den positiven Trend fortzusetzen. "Es wird auch Rückschläge geben", weiß Rapolder, "aber eine Entwicklung ist deutlich erkennbar." Lange Zeit hatte man bei der TuS offenbar auch die Wirkung des Abzugs von drei Punkten unterschätzt - dieser psychologische Ballast hat, klar, zuletzt deutlich an Gewicht verloren. "Jeder weitere Sieg ist Gold wert", weiß der Coach, dass er dank der gesundeten Mannschaftsstruktur verstärkt auf die Eigenmotivation seiner Schützlinge setzen kann. "Es macht keinen Spaß, wenn der Trainer immer auf den Putz hauen muss."

Djokaj muss draußen bleiben

Keine Frage, in Koblenz will man den Rückenwind nutzen, um sich ein nervenzerfetzendes Finale wie in der Vorsaison zu ersparen. "Wenn wir nach 30 Spielen gerettet sind, wäre das schön", so Rapolder, der vor der Partie in Kaiserslautern gar ein Luxusproblem hat: Weil derzeit alle Offensivplätze vergeben sind, muss Ardijan Djokaj, im Vorjahr bester Koblenzer Torschütze (11 Treffer), mit einem Platz auf der Bank vorlieb nehmen.

Sven Sabock