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Adler, Enke oder doch Wiese?

Zwanziger nimmt Ballack und Frings in die Pflicht

Adler, Enke oder doch Wiese?

Fußball, Nationalmannschaft: Aus diesen drei Keepern muss Bundestrainer Joachim Löw wählen: Tim Wiese, René Adler und Robert Enke.

Wer steht im deutschen Tor? Tim Wiese, René Adler oder Robert Enke. imago

"Wir wollen beim DFB keine Friedhofsruhe. Es darf ruhig auch mal Meinungsverschiedenheiten geben. Aber die müssen nicht öffentlich ausgetragen werden. Michael Ballack und Torsten Frings haben ein klares Bekenntnis zur Autorität des Bundestrainers abgegeben. Jetzt wollen wir sehen, was auf dem Platz passiert", nimmt Zwanziger die beiden Führungspersönlichkeiten unmissverständlich in die Pflicht.

In Zukunft wird eine Situation wie die mit Michael Ballack nicht mehr passieren. Die Spieler wissen, dass Probleme erst einmal intern geklärt werden."

Bundestrainer Joachim Löw

Auch von Seiten des Bundestrainers gibt es diesbezüglich ebenso klare wie warnende Worte. "Wenn die Spieler in der Öffentlichkeit etwas sagen, dann muss das wohlüberlegt sein. In Zukunft wird eine Situation wie die mit Michael Ballack nicht mehr passieren. Die Spieler wissen, dass Probleme erst einmal intern geklärt werden", so Löw, der zugibt, dass der Streit mit Ballack und Frings im Herbst des vergangenen Jahres "einige Kratzer" hinterlassen habe.

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Bezüglich des Duells mit den Skandinaviern am Mittwoch - das Spiel findet in Düsseldorf statt - muss Löw kurz vor seinem 49. Geburtstag am Dienstag vor allem die Grundsatz-Frage klären, wer im deutschen Tor stehen soll. Löw hatte bereits angekündigt, für das Spiel gegen den Weltranglisten-59. nur zwei Torhüter zu berufen. Im Rennen sind Rene Adler von Bayer Leverkusen, Tim Wiese von Werder Bremen und der wiedergenesene Hannoveraner Robert Enke, der mit einer starken Leistung beim Rückrundenauftakt gegen Schalke 04 (1:0) unter den Augen von Bundestorwarttrainer Andreas Köpke mit zwei super Paraden nachhaltig auf sich aufmerksam machte.

Premiere für Mesut Özil?

Im Bereich der Feldspieler wird Löw mit Blick auf die ersten beiden WM-Qualifikationsspiele gegen Liechtenstein am 28. März in Leipzig sowie am 1. April gegen Wales in Cardiff auf größere Experimente verzichten. Einzig die mögliche Nominierung von Bremens Mittelfeldspieler Mesut Özil, ein in Gelsenkirchen geborener Deutscher türkischer Herkunft, steht im Raum. Allerdings könnte es auch sein, dass der Linksfuß, der zum Rückrunden-Auftakt trotz der 1:2-Niederlage gegen Bielefeld vollauf überzeugte, erneut in den Kader der U21 berufen wird, die sich am Dienstag in Irland auf die EM in Schweden (Juni 2009) vorbereitet.

Ob mit oder ohne Özil – Verbandsboss Zwanziger warnt gegen die Norweger vor einem verkorksten Start ins Länderspiel: "Die Partie darf nicht unterschätzt werden. Bereits im ersten Spiel im neuen Jahr ist es wichtig, dass die Spieler alles abrufen. Schließlich dürfen wir auch in den Spielen gegen die vermeintlich schwächeren Gegner wie Finnland oder Wales nicht leichtfertig Punkte verschenken. Das weiß der Bundestrainer, das weiß die Mannschaft."

"Das entscheidende Ziel ist in diesem Jahr die Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika. Wer denkt, die ist schon abgehakt, der macht einen großen Fehler. Wir sind in einer ganz schweren Gruppe und haben noch das schwere Spiel in Russland vor der Brust."

DFB-Präsident Theo Zwanziger

Trotz der aktuell guten Ausgangslage in der Gruppe 4 will Zwanziger bei der deutschen Auswahl keine Überheblichkeit sehen. "Das entscheidende Ziel ist in diesem Jahr die Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika. Wer denkt, die ist schon abgehakt, der macht einen großen Fehler. Wir sind in einer ganz schweren Gruppe und haben noch das schwere Spiel in Russland vor der Brust."

Wenn die Qualifikation für das Endturnier am Kap feststehe, könne man auch getrost über eine Vertragsverlängerung mit Löw und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff sprechen. "Wenn einer von beiden zu mir kommen und um ein Gespräch bitten würde, dann würde ich sicher nicht ausweichen. Aber im Moment haben wir keinen Gesprächsbedarf in diesen Fragen. Ich teile die Auffassung des Bundestrainers, die Dinge zu regeln, wenn die WM-Qualifikation feststeht", meinte Zwanziger.