Personal: Hansa-Coach Zachhuber brachte gegenüber dem 2:2- Unentschieden von Bielefeld drei neue Leute: Breitkreutz (Oberschenkelzerrung), Lange und Baumgart fielen aus der Anfangsformation, dafür begannen Emara, Yasser und Arvidsson. Bremens Trainer Schaaf wechselte im Vergleich zum 3:2 gegen Dortmund zwei Mal: Bode und Eilts ersetzten Herzog (Gelb-Sperre) und Dabrowski.
Taktik: Hansa mit bewährter Taktik in der Verteidigung. Benken und Oswald als Decker in der Dreierkette hielten ihre Seiten, auf den defensiven Halbpositionen sollten Wibran (rechts) und Lantz dem von der linken Außenbahn in die Zentrale zurück gekehrten Brand den Rücken freihalten. Die Hansa-Stürmer Arvidsson und Agali rochierten ständig. Bremen setzte auf eine Vierer-Abwehrkette, postierte Eilts als Abfangjäger davor. Der Routinier hatte die Aufgabe, den Bewegungsradius von Brand einzuschränken. Maximow fungierte als Bindeglied zur Offensive, Bode schloss mehrfach zu den sehr agilen Spitzen Ailton und Bogdanovic auf.
Spielverlauf: Hansa kam mit großem läuferischen Aufwand (Wibran, Emara) zu optischen Vorteilen, Bremen jedoch war gefährlicher. Werder praktizierte exzellentes Konterspiel. Nach Balleroberung schwärmten Bode, Maximow und Tjikuzu immer wieder aus, um gemeinsam mit den ballsicheren Spitzen Gefahr in der anfälligen Hansa-Deckung zu schaffen. Bereits in der Anfangsphase hätten Bogdanovic (11.) und Ailton (15.) die Gäste in Führung bringen können.
Das Hansa-Spiel krankte neben den Nachlässigkeiten in der Defensive auch an mangelndem Spielwitz, da Brand gegen die Bewachung von Eilts nicht viel ausrichten konnte.
Nach dem Wechsel standen die Gastgeber kompakter, ließen allerdings weiterhin Effektivität und Konstruktivität vermissen. Bremen sorgte für ein ausgeglichenes Spiel, blieb Dank des überzeugenden Offensiv-Quartetts stets gefährlich. Bode und Bogdanovic vergaben in der Schlussphase den durchaus möglichen Auswärtssieg.
Fazit: Ein hochverdientes Unentschieden für die Bremer, die ihren ersten Auswärtspunkt im Jahr 2000 erkämpften. Rostock ging im zehnten Rückrundenspiel zum achten Mal in Führung, konnte sie wieder einmal nicht über die Zeit retten. Dieses gelang nur einmal gegen Dortmund.
Von Bernd Jankowski und Steffen Rohr