"Mesut muss sich endlich auf seine Arbeit konzentrieren", hatte Vereinspräsident Ali Koc beim vereinseigenen TV-Sender noch vor anderthalb Wochen vom ehemaligen deutschen Nationalspieler gefordert.
Vor dem Istanbuler Derby, das auch als Interkontinentales Derby bezeichnet wird, da Galatasaray und Fenerbahce auf verschiedenen Seiten des Bosporus einst gegründet worden war, befand sich Özils Klub in der Liga in einer Talfahrt. Nur einen Zähler hatten die Schützlinge von Trainer Vitor Pereira aus vier Spielen geholt.
Auch Galatasaray hatte in dieser Saison bis dato hinter den Erwartungen gespielt, es war also schon vor Anpfiff ordentlich Druck auf dem Kessel im gut besuchten Nef Stadyumu, in dem sowohl Özil als auch U-21-Nationalspieler Mergim Berisha für die Gäste begannen.
Galatasaray führt früh - Feners Antwort heißt Özil
In dem gewohnt hektischen Derby gab es Chancen auf beiden Seiten, Galatasaray nutzte eine davon, Aktürkoglu netzte aus zentraler Position zur Führung ein (16.).
Aus den jüngsten acht Auseinandersetzungen hatte Fenerbahce nicht einmal gewinnen können, doch die Gäste kämpften sich im zweiten Durchgang zurück: Ausgerechnet Özil, der bereits im letzten Spiel gegen Kayserispor in der Nachspielzeit getroffen und Fener so einen Zähler gesichert hatte, war plötzlich frei durch und traf mit rechts unter die Latte zum Ausgleich (31.).
Galatasaray im Pech - Miguel Crespo lässt Fenerbahce jubeln
Auch der zweite Durchgang bot jede Menge Unterhaltung, Fener musste zweimal auf der Linie retten und hatte Glück, als Diagnes Kopfballtor wegen eines vorangegangenen Foulspiels aberkannt wurde.
Spätestens als der ehemalige Wolfsburger Tisserand mit der Ampelkarte in der Schlussphase vom Platz geschickt wurde (82.), wäre Fener wohl mit dem Punkt zufrieden gewesen - hatte in der Nachspielzeit aber tatsächlich noch einen im Köcher: Der eingewechselte Miguel Crespo zog von der rechten Strafraumgrenze flach ab, der inzwischen 35-jährige uruguayische Keeper Muslera war hier zwar noch dran, konnte die Kugel aber nur noch an den Innenpfosten und ins Tor lenken (90.+4).
Somit sicherte sich Fenerbahce im so wichtigen Prestigeduell nach über vier Jahren mal wieder einen Sieg, wodurch auch um die Person Özil wohl erstmal wieder Ruhe einkehren dürfte.