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RB Leipzig: Youngster sorgen für siegreiche Marsch-Premiere

Leipzig ohne 13

Youngster sorgen für siegreiche Marsch-Premiere bei RB Leipzig

Leipziger Jubeltraube nach Samardzics (#20) 1:0-Siegtreffer.

Leipziger Jubeltraube nach Samardzics (#20) 1:0-Siegtreffer. imago images/ANP

Dank seiner Youngster kam ein noch arg ausgedünnter Kader von RB Leipzig im ersten Testspiel unter dem neuen Trainer Jesse Marsch zu einem 1:0-Sieg gegen AZ Alkmaar. Nachdem die vermeintliche erste Elf gegen den Dritten der niederländischen Meisterschaft in einer torlosen ersten Halbzeit noch viele Missverständnisse und Abstimmungsprobleme offenbarte, agierte in der zweiten Halbzeit die vornehmlich aus der U 23 zusammengestellte Formation synchron und zielstrebig. Den Siegtreffer erzielte der spielfreudige Lazar Samardzic (51.), den Leipzig verleihen möchte.

13 Profis fehlen noch

Geradezu euphorisch bejubelten die 600 Zuschauer - mehr waren im Stadion auf dem RB-Leistungszentrum nicht zugelassen - zunächst das Wiedersehen mit den Spielern nach den tristen Geisterspiel-Monaten. Gleich 13 Profis waren bei diesem ersten Test noch nicht dabei. Die EM-Fahrer Gulacsi, Orban, Klostermann, Halstenberg, Forsberg, Poulsen, Sabitzer, Laimer sowie die Neuzugänge Silva und Gvardiol werden in der nächsten Woche die Vorbereitung aufnehmen, der angeschlagene Brobbey muss noch aufgebaut werden, die Olympia-Teilnehmer Henrichs und Dani Olmo fehlen noch länger. Dies führte dazu, dass der 17-jährige Michael Kostka als Rechtsverteidiger beginnen durfte.

Leipzig tut sich schwer - Alkmaar zeigt sich zielstrebiger

Offenkundig wurde in diesem Auftaktspiel, welche Veränderungen der neue Trainer Marsch gegenüber seinem Vorgänger Julian Nagelsmann plant: Während der jetzige Bayern-Coach in der Abwehr auf eine Dreier-Abwehrreihe und zwei Außenbahnspieler setzte, ließ Marsch mit Viererkette, zwei Sechsern, zwei Achtern und zwei echten Stürmern spielen. In der Praxis war allerdings erwartungsgemäß noch viel Sand im RB-Getriebe. Hwang hatte zwar die erste Möglichkeit des Spiels, als sein Schuss abgeblockt wurde (4.), danach aber war Alkmaar die besser strukturierte und torgefährlichere Mannschaft. Die beste Möglichkeit der Gäste, die ohne fünf etatmäßige Stammspieler angereist waren, vereitelte RB-Neuzugang Mohamed Simakan mit einer starken Grätsche gegen den Norweger Haakon Evjen (16.).

Jesper Karlsson (24.), Tijjani Reinders (31.), Vangelis Pavladis (37.) und Yukinari Sugawara (43.) hatten weitere Abschlussmöglichkeiten für Alkmaar. In der RB-Offensive lief kaum etwas zusammen. Alexander Sörloth, den RB gerne verkaufen oder verleihen möchte, fehlte jegliche Bindung. Auch dem im Januar aus Salzburg verpflichteten Dominik Szoboszlai, der nach halbjähriger Verletzungspause erstmals für den neuen Arbeitgeber auflief, misslangen noch etliche Situationen.

Youngster kommen und wirbeln

Zur Halbzeit wechselte Marsch komplett durch, schickte die von Routinier Kevin Kampl geführten Talente ins Rennen, die von Anfang an weitaus zielstrebiger und torgefährlicher agierten als zuvor die Etablierten. Einen strammen Schuss von Samardzic lenkte Torhüter Hobie Verhulst an die Latte (47.), auch den Versuch der 16-jährigen Nachwuchshoffnung Sidney Raebiger entschärfte der Keeper (48.). Drei Minuten später aber war er beim Linksschuss von Samardzic machtlos. Die beste Chance zum Ausgleich verpasste Dani de Wit, dessen Kopfball am Pfosten landete.

In der Schlussphase wechselte Marsch noch die nach Ausleihen zurückgekehrten Ademola Lookman und Marcelo Saracchi ein, die in Leipzig jedoch keine Zukunft mehr haben und erneut verliehen werden sollen.

Leipzig 1. Halbzeit: Martinez - Kostka, Mukiele, Simakan, Angelino - Adams, Haidara - Szoboszlai, Nkunku - Sörloth, Hwang

Leipzig 2. Halbzeit: Martinez (66. Tschauner) - Novoa, Klefisch, Bonnah, Wosz - Kampl, Raebiger - Samardzic, Ibrahimi (71. Saracchi) - Ohio (71. Lookman), Krasucki

Tore: 1:0 Samardzic (51.)

Oliver Hartmann