Alle Augen waren vor der Partie auf Weltfußballer Lewandowski und seinen Trainer gerichtet. Denn Paulo Sousa, Portugiese und ehemaliger Profi von Borussia Dortmund, gab sein Trainerdebüt an der Seitenlinie der Polen.
Diese traten in der Puskas Arena in Budapest mit mehr Ballbesitz, aber ohne Durchschlagskraft auf. Mit gänzlich anderer und deutlich erfolgreicherer Taktik versuchten es die Gastgeber, bei denen mit Gulacsi, Orban, Sallai und Szalai vier Bundeslia-Profis in der Startelf standen: Sie lauerten ausschließlich auf Konter. Der Plan ging bereits in Minute sechs auf, als Fiola den Ball eroberte und lang durchsteckte auf den Freiburger Sallai, der Torhüter Szczesny keine Abwehrchance ließ.
Lewandowski blass - Szalai erhöht für Ungarn
Auch danach hatte Ungarn um Abwehrchef Orban Lewandowski und Sturmpartner Milik gut im Griff, die vorderste Reihe der Polen wurde nicht gefüttert und hatte einen schweren Stand.
In Hälfte zwei legte der vermeintliche Underdog aus Ungarn sogar nach - und diesmal knipste der andere Bundesliga-Stürmer der Ungarn: Lewandowski wurde hart angegangen und verlor den Ball, Nutznießer war Szalai, der das 2:0 erzielte (52.).
Munteres Treffen der Bundesliga-Profis
Polens Coach Sousa reagierte und brachte Berlins Piatek und Jozwiak (59.) - ein goldenes Händchen: Denn erst legte Jozwiak für Piatek auf (60.), dann stellte er eine Zeigerumdrehung später sogar selbst auf 2:2 (61.).
Polen war jetzt am Drücker und wollte den Dreier, machte dabei die Rechnung aber ohne einen Leipziger: Orban tauchte plötzlich am langen Pfosten auf und drückte mit dem Knie den Ball zur erneuten Führung für die Gastgeber über die Linie (78.).
Wo ist Lewandowski? - Brych zeigt die Ampelkarte
Wer aufgepasst hat, wird feststellen: Ein Bundesliga-Profi nach dem anderen traf, doch wo war eigentlich Lewandowski? Der Weltfußballer hielt sich bis zum Schluss zurück, ihm gehörte dann aber doch der Schlussakkord der kuriosen zweiten Halbzeit: Eine Flanke von rechts nahm der polnische Kapitän ansehnlich mit und vollendete wuchtig zum 3:3 - somit trafen von den sechs Bundesliga-Profis auf dem Feld bis auf Torhüter Gulacsi alle. Auch der deutsche Schiedsrichter Felix Brych trat zum Schluss noch einmal in Erscheinung, als er Ungarns Verteidiger Fiola in der Nachspielzeit mit der Ampelkarte vom Platz schickte.
Ungarn ist am zweiten Spieltag am Sonntag (20.45 Uhr) in San Marino gefordert. Polen empfängt dann zur gleichen Zeit das Team aus Andorra.